Leimeister sagt als Vorsitzender des Vereinsrings Kirdorf Lebwohl

Dr. Joachim-Dietrich Reinking und Hans Leimeister blättern in Alben und erinnern sich an die Höhepunkte der Vereinsgeschichte. Volker Göbel (Schriftführer), der Stellvertretende Vereinsvorsitzende Werner Braun und Kassenwart Uwe Griesel (v. l.) schauen ihnen dabei über die Schulter. Foto: fk

Bad Homburg (fk). Bei einem Ehe-Jubiläum würde man von einer Rubinhochzeit sprechen. So lange, wahrscheinlich noch ein wenig länger, hielt Hans Leimeister dem Vereinsring Kirdorf die Treue. Für sein Engagement wurde er bei der vergangenen Hauptversammlung des Vereinsrings zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

„Wir würdigen damit den unermüdlichen Einsatz im Dienst der Gemeinschaft. Hans Leimeister scheute sich nie, Verantwortung zu übernehmen. Als kompetenter Gesprächspartner gegenüber der Stadt und anderen Organisationen machte er den Vereinsring zu einer wichtigen Größe im Stadtteil und weit darüber hinaus. Wir sind dankbar, dass Hans uns mit seinem Kenntnissen und Erfahrungen als Berater weiterhin zur Verfügung steht“, hieß es in der Laudatio bei der Übergabe der Urkunde.

Es war Ewald Fajkus (damals Vorsitzender des Liederkranz), der Mitte der 70er-Jahre eine lose Zusammenarbeit von zehn Kirdorfer Vereinen in die Wege leitete. Leimeister war damals als Vertreter der katholischen Kirche St. Johannes mit dabei. Ab ungefähr 1985 koordinierte dann Josef „Schnucki“ Ernst die Zusammenarbeit der Vereine, ehe ab dem Jahr 2008 Hans Leimeister die Führung übernahm und für die Ausarbeitung einer Satzung für den Vereinsring Kirdorf“ auf den Weg brachte. Ein Blick in die Historie belegt, das in den letzten Jahrzehnten reichlich Feste und Jubiläen organisiert und begleitet wurden. Zu den Höhepunkten zählte dabei sicherlich 1987 das große Kirchen-Jubiläum „125 Jahr St. Johannes“ unter tatkräftiger Mitwirkung des Vereinsrings. Nur fünf Jahre später verwandelte sich die Bachstraße bei der Feier „1100 Jahre Kirdorf“ zur stimmungsvollen Festmeile mit zahlreichen offenen Höfen, einer Tribüne und großem Zapfenstreich unter Beteiligung fast aller Vereine.

Ein weiterer Meilenstein war zehn Jahre später das riesige Fest „100 Jahre Eingemeindung“, für das dann auch extra ein Theaterstück („Die Eingemeindung“) konzipiert und uraufgeführt wurde. Hinzu kam auch noch ein großer Festumzug durch die Gemeinde. In jüngerer Vergangenheit folgte 2012 die große Sause zu „150 Jahre St. Johannes“, bei dem auch rund um den „Kirdorfer Dom“ rege gefeiert wurde. Zuletzt ging es 2017 bei „1125 Jahre Kirdorf“ über drei Tage an zahlreichen Ständen und vor der alten Schule so richtig rund.

„Mit dem Wechsel an der Spitze hat es nun etwas länger gedauert. Angedacht war die Sache bereits vor ein paar Jahren. Doch dann kam Corona. Es war auf jeden Fall eine tolle Zeit mit unzähligen Aktivitäten. Wie die Stadtteilfeste, die es seit 1982 gibt. Anfangs war es oft nicht so einfach, die Vereine zum Zusammenarbeiten zu bringen. Seit vielen Jahren klappt das aber bestens. Es geht ja immer darum, Lösungen für Probleme zu finden. Wie zum Beispiel passende Räume für die Singstunde. Da hat mit die gute Verbindung zur lokalen Politik sicherlich geholfen. Eine stimmige Vernetzung ist immer wichtig“, resümiert CDU-Mann Leimeister, der 2015 formal zum Ortsvorsteher gewählt wurde.

Ein wichtiges Ritual in Kirdorf ist auch die Bachtaufe, die erstmals 1992 durchgeführt wurde. Die Täuflinge bei der Premiere waren der damalige Landrat Jürgen Banzer, Oberbürgermeister Wolfgang Assmann sowie Polizei-Chef Maier. Das illustre Trio musste einen Eid leisten, einen Schluck „Bachwasser“ trinken, barfuß durchs Wasser waten, ehe die Taufe mit einem Schwall aus einem Bembel beschlossen wurde. Die letzte Taufe fand 2023 statt, ist also keine regelmäßige Veranstaltung. Eher eine besondere Ehre.

Leimeisters Nachfolge tritt nun Dr. Joachim-Dietrich Reinking an, der seit 27 Jahren mit seiner Familie in der Kurstadt wohnt. Der ehemalige Standortleiter des regionalen Stromnetz-Betreibers hat drei erwachsene Kinder, die alle schon ihre eigenen Wege gehen. Vereinsarbeit ist für Reinking kein Fremdwort, da er seit nunmehr 20 Jahren im Vorstand der SGK Bad Homburg aktiv ist. Ebenso lange ist er dem Elferrat beim Homburger Carneval Verein engagiert, betätigt sich zudem im Führungsteam von „Kulturleben Hochtaunus“ oder leitet die Geschicke der Gesellschaft „Limeserlebnispfad“. „Ich sehe meine Aufgabe darin, dass kurze Dienstwege zwischen den Vereinen bestehen bleiben und man sich gegenseitig hilft. Unsere Feste sind eine nette und gelebte Tradition, die das Zusammenleben im Ort fördern. Beim Kennenlernen in der Nachbarschaft entdeckt man eventuell gleiche Interessen oder kann vielleicht die eine oder andere Person auch zur Mitarbeit im Vereinsring motivieren“, so Dr. Reinking, der auf ein gutes Teamwork baut und sich freut, jederzeit auf das reichhaltige Wissen des Ehrenvorsitzenden zurückgreifen zu können.



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