Bad Homburg (ai). „Death Note“, „Naruto“ oder „Bleach“ gehören zu beliebten Mangas, die andauernd ausgeliehen werden. Daher ist die japanische Kultur auch in Deutschland immer weiter verbreitet. Das Interesse für Mangas ist inzwischen so groß, dass die Stadtbibliothek am vergangenen Freitag einen Manga-Workshop anbot. Dieser wurde von Deutschlands erster Mangaka Christina Plaka geleitet. Sie hat in Japan studiert und führte für 20 Jahre die eigene Zeichenschule: „I am mangaka“. Diese leitet sie jetzt nur noch online, aber wirkt bei vielen Projekten mit wie dem Manga-Workshop in der Bücherei.
Bei dem diesjährigen Projekt während der Herbstferien durften Kinder bis zwölf Jahre die verschiedenen Techniken, die es bedarf, um Mangas zu zeichnen, erlernen und sich selbst an einem eigenen Manga versuchen.
Natürlich gibt es auch jede Menge Apps und Tutorials, die einem beibringen, wie man Mangas richtig zeichnet, allerdings erhält man dort kein persönliches Feedback. Auch fehlt die Nähe zum Zeichner, und es ist leichter, Fragen zu stellen, wenn ein Experte am Ort ist. Plaka erinnert sich noch genau daran, dass es damals niemanden gab, der ihr etwas über die japanischen Comics beibringen konnte, und ist deshalb umso mehr begeistert, ihr selbsterlangtes Wissen an lernfreudige Kinder weiterzugeben.
Doch was kann man sich jetzt genau unter Mangas vorstellen? Mangas können mit Comics wie „Tim und Struppi“ verglichen werden. Allerdings werden sie häufig in Schwarz-Weiß gedruckt. Das Besondere an ihnen ist, dass man hinten startet, also das Buch auf der letzten Seite anfängt und dann von rechts nach links liest. Es gibt auch Mangas ohne Worte oder Sprechblasen, die den Menschen „mehr Möglichkeiten geben, sich mit den Charakteren zu identifizieren“, führte Plaka an. Außerdem wird zwischen dem analogen und dem digitalen Zeichnen unterschieden. Beim analogen Zeichnen braucht man spezielles Mangapapier und skizziert mit Tusche und einer Feder. Des Weiteren kann eine Klebefolie gegekauft werden, um verschiedene Muster zu nutzen. Doch heutzutage zeichnen die meisten Personen mit einem Tablet und einem Stift, da alles leichter online verfügbar ist.