Bad Homburg (md). „Was für ein Glück, sie hat wieder offen“, hörte man mehrstimmig bei den Besuchern der Stadtbibliothek in der Dorotheenstraße. Seit Dienstag hat die Bibliothek wieder unter strengen Auflagen geöffnet, um die Bad Homburger weiterhin mit Lesestoff versorgen zu können. Bisher wurde in der städtischen Institution ein Abholservice etabliert, über den sich die Leser online Bücher aussuchen konnten, die anschließend für sie zur Ausleihe bereitgestellt worden waren. Nun sind die Pforten des Hauses wieder geöffnet, doch es herrscht eine andere Atmosphäre, als die, die Besucher normalerweise gewohnt sind.
Aktuell dürfen sich maximal 30 Personen in den Räumen, die für gewöhnlich mit Leben gefüllt sind, aufhalten. Nach einer ausgiebigen Desinfektion der Hände am Eingang und dem Aufsetzen einer mitgebrachten Gesichtsmaske, dürfen die Besucher – natürlich unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern – zwischen den Regalen nach Büchern, DVDs und anderen Medien stöbern. „Für uns ist das eine große Erleichterung“, erzählt eine junge Frau, die ihre zwei Kinder mit Büchern und Spielen versorgen möchte, „ich komme sonst immer einmal die Woche in die Bibliothek, weil die Kleinen so gerne lesen – das war dann in der letzten Zeit schon hart!“
Vor der Bibliothek steht auch ein Schüler, der dieses Jahr sein Abitur ablegt und nach Lehrmaterialien sucht: „Ich finde es super, dass ich jetzt einfacher an die Sachen komme, die ich zum Lernen brauche – schade, aber natürlich verständlich, ist nur, dass die Lesebereiche weiterhin gesperrt sind.“
Das Schmökern, Spielen, Lesen und Lernen sowie Kaffeetrinken im „Café Hölderlix“ fällt genauso wie die kulturellen Veranstaltungen und Workshops erst einmal aus. Uta Koch und Ulrike Reschke, zwei Bibliothekarinnen, die hinter Plastikscheiben am Tresen arbeiten, freuen sich über die Wiedereröffnung. „Natürlich ist es anders als sonst, aber wir fühlen uns als Angestellte aufgrund der Maßnahmen sicher“, meint Koch. „Es ist nur deutlich leerer“, fügt ihre Kollegin Reschke hinzu. Leiter Klaus Strohmenger berichtet, dass das gesamte Personal an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt sei und dass diejenigen, die zur Risikogruppe zählen, keinen Kundenkontakt haben. Die Stadtbibliothek freut sich auf Besucher zu den gewöhnlichen Öffnungszeiten. Wer Bücher ausleihen möchte, sollte seine Mund-Nasen-Maske nicht vergessen.