Der Mix macht’s beim „Run after Work“

Entspannte Stimmung beim Team Fresenius nach dem Lauf. Die Frauen und Männer in den blauen T-Shirts haben die fünf Kilometer lange Runde am Kronenhof wie knapp 1800 weitere Läufer erfolgreich hinter sich gebracht. Foto: fk

Bad Homburg (fk). Endlich war es wieder soweit: Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Coronapandemie konnten sich die Laufbegeisterten oder auch Walking-Freunde aus Bad Homburg und Umgebung wieder nach der Arbeit zum „Run after Work“ treffen. Mit knapp 1800 Anmeldungen aus rund 100 Firmen, Behörden, Institutionen und kleinen Betrieben gab es nach der unfreiwilligen „Abstinenz“ ein tolles Comeback.

„Mit diesen Zahlen sind wir im zehnten Jahr und bei der letztendlich nun achten Auflage unserer Veranstaltung absolut zufrieden. Die Leute wollten einfach wieder laufen“, freute sich auch Organisatorin Ute Görgen vom Sportbüro der Stadt. Es ist wohl die Kombination aus entspanntem Zusammensein nach der Arbeit, etwas Party-Stimmung und Bestätigung der körperlichen Fitness, die zum Mitmachen animiert.

Bereits eine Stunde vor dem Start um 18 Uhr herrschte auf dem weitläufigen Gelände vor dem Kronenhof reges Treiben. Bunt war Trumpf. Die Anzüge und Kostüme blieben im Büro. Stattdessen waren Shirts, kurze Hosen oder Leggings angesagt. Von einer Bühne schallte Musik über die Felder, eine große Gruppe im Sportdress wärmte sich unter fachkundiger Anleitung auf, unzählige Tische und Bänke waren mit Menschen in Lauf-Trikots besetzt, und Fahnen mit den Namen Bad Homburger Firmen flatterten im Wind.

Natürlich war auch die Verwaltung der Kurstadt mit einem Team präsent. Knapp 50 Mitarbeiter, darunter auch Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak schnürten die Sportschuhe. Als sich das bunte Feld dann langsam unter dem Startbogen aufstellte, dominierte die Farbe Blau. Die Firma Fresenius stellte mit rund 200 Teilnehmern das größte Team und wollte den großen Pokal für die beste Mannschaft verteidigen. Doch dazu später mehr. Auch im dreistelligen Bereich – die Truppe der Basler Versicherung, die ebenfalls blaue Akzente in ihren Trikots hatte.

Direkt nach dem Startschuss setzte sich auf der fünf Kilometer langen Runde eine kleine Gruppe ab, die mächtig aufs Tempo drückte. Am Ende war es Andrea Gargamelli von Lilly (Deutschland), der sich mit starken 16:38 Minuten in die Siegerliste eintrug. „Es war anstrengend, hat aber auch Spaß gemacht. Mit dem Laufen habe ich erst vor rund einem Monat wieder angefangen. Zuletzt habe ich mir auf dem Rennrad meine Kondition geholt“, so der 33-jährige Projekt-Manager des Pharma-Konzerns, der zu seiner Aktivenzeit mit einer Marathon-Bestmarke von 2:17 Stunden ein hervorragender Leichtathlet war.

Hinter Gargamelli sortierte sich Konstantin Lotz ein. Der aktive Hessenliga-Triathlet holte für seinen Arbeitgeber, den Empire Billard Club, mit 16:57 Minuten die Silbermedaille. „Bis ungefähr vier Kilometer waren wir zusammen unterwegs. Gargamelli konnte sein hohes Tempo halten, ich musste ein wenig abreißen lassen“, berichtete Lotz. Das Podium bei den Männern komplettierte Oleksandr Kramarou (SimCorp), der mit 16:57 Minuten ebenfalls noch unter der „Siebzehner-Marke“ blieb.

Dann wären da ja noch die beiden Stadtoberhäupter, deren halbwegs sportlicher Auftritt anscheinend noch stark unter den Nachwehen „dienstlicher“ Laternenfest-Besuche litt. Seite an Seite kämpften sich Hetjes und Jedynak um den Kurs, wurden beide mit 32:17 Minuten gestoppt und belegten damit die Plätze 679 beziehungsweise 680. Die schnellsten Walker waren übrigens schneller unterwegs….

Bei den Frauen ging der Gesamtsieg nach 17:13 Minuten an Franziska Baist (Fresenius), die einen sicheren Vorsprung auf Daniela Jäckel (Empire Billard Club/20:12 Minuten und Claudia Richter (Stadt Bad Homburg/20:55 Minuten) hatte.

Der Team-Sieg für die beste Mannschaft (Top-Drei im Zieleinlauf) ging an den Empire Billard Club. Trotz langer Öffnungszeiten bis 4 Uhr in der Früh anscheinend ein „sportlicher“ Arbeitgeber. Das Trio Konstantin Lotz, Roland Schmelz und Felix Neu setzte sich mit 52:51 Minuten gegen den Titelverteidiger Fresenius (Franziska Baist, Vinicius Magalhaes, Peter Koch /54:03 Minuten) und die HTG Bad Homburg (Christoph Lux, Verma Alok, Christoph Heubel/55:33 Minuten) durch.

„Der Lauf hat bei uns in der Firma einen hohen Stellenwert und ist durch die Kommunikation in unserem Intranet auch bestens bekannt. Natürlich übernehmen wir für unsere Läufer das Startgeld, und jeder Teilnehmer erhält ein Shirt mit dem Firmen-Logo. Da die Veranstaltung ja fast bei uns vor der Haustür stattfindet, sind wir immer dabei. Im Gegensatz zum großen Chase-Firmenlauf kommt man hier ja noch richtig zum Laufen. In Frankfurt ist wegen der Teilnehmer-Massen der Erste bereits im Ziel, während die Letzten noch nicht einmal über die Startlinie gekommen sind“, sagt Daniela Mager, die beim Pharma-Konzern Fresenius im betrieblichen Gesundheits-Management tätig ist.

Vom Stargeld ging ein Teilbetrag an „Leberecht“. Die Stiftung setzt sich seit Jahrzehnten für behinderte und sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und Familien ein. Nach dem Lauf konnte sich Leberecht über eine Zuwendung von rund 3200 Euro freuen.

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