Bad Homburg (hw). Pfadfinder sind die größte Jugendbewegung der Welt. 38 Millionen Kinder und Jugendliche in 180 Staaten gehören ihnen an. Zudem kommt die Zahl der Altpfadfinder. Was der Englische General Lord Robert Baden-Powell 1907 ins Leben rief, ist heute immer noch angesagt.
Nick ist von klein auf bei den Taunus-Pfadfindern und in seiner Gruppe „Adler“ groß geworden. Schon früh war ihm klar: Wenn er alt genug ist, wird er seine eigene Pfadfindergruppe gründen und all das weitergeben, was er gelernt hat. Schon früh beteiligte er sich an der Organisation des Stammes. Beim Zeltlager im vergangenen Jahr erkrankte sein Gruppenleiter und musste absagen. Nick übernahm. Nach seinem Auslandsjahr in Costa Rica ist er nun zurück und wird selber Gruppenleiter.
David ist ebenso schon lange bei den Taunus-Pfadfindern und in der Gruppe „Wölfe“ aufgewachsen. Er war der Erste in seiner Gruppe, der die höchste Auszeichnung erlangte. Selbstständig organisierte er die technische Umsetzung der Halloween-Veranstaltung für über 600 Besucher, und er gehört zum Kernteam für den „Tanz in den Mai“ mit über 1000 Gästen. Das alles mit grade einmal 15 Jahren. Als Unterstützung der Gruppenleitung in der jüngsten Pfadfindergruppe zeigte er sein Talent im Umgang mit Kindern. Gemeinsam mit Nick übernimmt er nun selbst eine Gruppe.
„Es sind die Gemeinschaft, die Erlebnisse und die Möglichkeit, früh selbstständig zu sein und sich auszuprobieren, die den Reiz zu Beginn ausmachen. Gemeinsam erlebten die beiden neben unzähligen Zeltlagern, Geländespielen und kleinen Erlebnissen in der Natur auch großartige Reisen. Nick zuletzt mit seiner Gruppe durch Umbrien/Italien. In diesem Sommer zieht es die ‚Wölfe‘ nach Tschechien. Auch ein großes Euro-Camp mit vielen tausend Pfadfindern aus ganz Europa steht auf dem Programm“, berichtet der Vorsitzende der Taunus-Pfadfinder, Markus Repp.
Alle Pfadfinder tragen eine Tracht, ein Hemd und ein Halstuch. Überraschend sei, dass genau das viele junge Leute anspricht. Eine einheitliche Kleidung mache gleich und deutlich: Jeder hat den gleichen Wert, so Repp.
Kinder und Jugendliche bekommen von Anfang an Aufgaben und übernehmen Verantwortung. Sie lernen, sich zu organisieren, sich mit Landkarten, nach Sonne, Sternen und mit Kompass zu orientieren. Außerdem bekommen sie gezeigt, wie man Schwarzzelte aufbaut, frisch kocht, Feuer macht und vieles mehr. Das Erlangen von Sozialkompetenz ist eine Kernaufgabe der Pfadfinder, die „heutzutage mit dem Blick auf die berufliche Zukunft unschätzbar wertvoll“ ist, so der Vorsitzende. Ein Problem erkennen und eine Lösung finden, das ist die einfache Problemlösungsstrategie, die die Kinder lernen. Mit der Zeit steigen die Anforderungen altersgerecht. Die jugendlichen Gruppenführer helfen den Pfadfindern, sich zu entwickeln. Kinder dürfen mitbestimmen und lernen, mit anderen zusammenzuarbeiten – alles unter dem Motto „Jugend leitet Jugend“. „Die Taunus-Pfadfinder bringen Nachwuchs ins Ehrenamt und fördern das Interesse an sozialer Arbeit. Helfen bei Sommerfesten und Weihnachtsmarkt, im Seniorenheim und die Unterstützung bei der Gemeindearbeit sind nur einige Beispiele“, sagt Repp. Während der Coronapandemie zum Beispiel haben die Jugendlichen für die Stadt Bad Homburg Masken verteilt und einen Einkaufsservice angeboten.
Infotag am Pfadfinderheim
Nick und David, die beiden neuen Gruppenleiter, absolvieren die Schulungen zum Erhalt der Jugendleiter-Card (Juleica) über mehrere Wochen. Die Jugendleiter-Card ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Sie dient zur Legitimation und als Qualifikationsnachweis der Inhaber.
Am Sonntag, 9. Juli, wird es einen Informationstag am Pfadfinderheim, neben der evangelischen Kirche in Dornholzhausen, Dornholzhäuser Straße 12, geben. Von 12 bis 16 Uhr können sich Kinder und Eltern in einem aufgebauten Pfadfinderlager über die Taunus- Pfadfinder und die neue Gruppe für Jungen ab acht Jahren informieren, die dann zeitnah mit den wöchentlichen Gruppenstunden beginnen wird. Die Mitgliedschaft ist für Kinder und Jugendliche kostenfrei. Finanziert wird der Verein durch Fördermitglieder, Zuschüsse und Spenden. Durch ihre Veranstaltungen verdienen die Jugendlichen etwas für ihre Vereinskasse. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.taunuspfadfinder.de/start.