Novellierte Abfallverordnung – strengere Regeln für Biomüll

Bad Homburg (hw). Welche Abfälle gehören in den Biomüll und welche nicht? An dieser Frage scheiden sich mitunter die Geister. Auch wenn die Regelungen bislang schon eindeutig waren, tritt am Donnerstag, 1. Mai, eine novellierte Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Kraft. Ziel der neuen Regelung ist eine höhere Reinheit des gesammelten Bioabfalls, um eine effiziente und qualitativ hochwertige Verwertung zu gewährleisten. Der Betriebshof der Stadt wendet sich daher mit einem eindringlichen Appell an die Bürger: Bitte trennt den Biomüll ordentlich! „Was wir wegwerfen, kommt irgendwann zu uns zurück – deshalb ist saubere Bioabfalltrennung ein Gewinn für uns alle und für kommende Generationen“, sagt Stadtrat Tobias Ottaviani. Klar ist: Wer Bioabfall richtig trennt, engagiert sich aktiv für den Umweltschutz und bringt die Kreislaufwirtschaft in Schwung. Allerdings kann nur sauberer, sortenreiner Bioabfall zu wertvollem Humus umgewandelt werden, der Böden nährt und die Landwirtschaft nachhaltig macht. Schon kleine Störenfriede wie Mikroplastik, Metallteile oder vermeintlich kompostierbare Tüten können diesen Prozess ausbremsen – und am Ende landet der Biomüll im Boden statt im Kompost. Bioabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz oder Gartenabfälle sind echte Schätze für die Kompostierung. In modernen Anlagen wie beispielsweise der Biogasanlage auf der Rhein-Main-Deponie Brandholz werden sie zu Humus verarbeitet – dem natürlichen Booster für gesunde Böden. „Doch das klappt nur, wenn keine Fremdstoffe beigemischt sind. Mikroplastik, Metall oder andere Störstoffe bleiben im Humus zurück und schaden langfristig der Umwelt“, erklärt der Direktor des Betriebshofs, Stephan Rosik. Auch Maisstärkebeutel oder Teebeutel sind oft keine gute Idee: Sie zersetzen sich nicht immer vollständig und hinterlassen Rückstände, die im Kompost nichts zu suchen haben. Hintergrund für die neue Bioabfallverordnung ist, dass Stichproben ergeben haben, dass sich erhebliche Mengen an sogenannten Störstoffen im Bioabfall befinden. Wird bei der Anlieferung auf die Deponie ein zu hoher Grad an Verunreinigungen festgestellt, kann die gesamte Charge zurückgewiesen werden. Dies hat zur Folge, dass die betroffene Menge als Restmüll entsorgt werden muss – mit erheblichen Mehrkosten für den Betriebshof und letztlich auch für die Bürger. Daher sehen die verschärften Vorschriften zukünftig auch regelmäßige Kontrollen des Biomülls durch den Verwerter vor. Der Betriebshof und die Verwaltung der Stadt Bad Homburg werden in den kommenden Wochen regelmäßig über ihre Social-Media-Kanäle auf den korrekten Umgang mit Biomüll hinweisen.

Was darf in die Tonne?

Viele Verbraucher sind sich nicht bewusst, dass bestimmte Materialien nicht in den Biomüll gehören: Maisstärkebeutel zum Beispiel werden zwar als „biologisch abbaubar“ beworben, sind jedoch für die meisten Kompostierungsanlagen ungeeignet und können Fremdstoffe hinterlassen. Viele Teebeutel enthalten Kunststofffasern oder Metallklammern, die nicht kompostiert werden können. Büroklammern oder Deckelreste im Biomüll sind ebenfalls problematisch. Was gehört wirklich in den Biomüll? Um die Qualität des Bioabfalls zu sichern, sollten Verbraucher darauf achten, ausschließlich organische Abfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz und Filterpapier (ohne Kunststoffanteile), Gartenabfälle wie Laub und Grasschnitt und Eierschalen. Nicht in den Biomüll gehören hingegen Plastiktüten (auch biologisch abbaubare Varianten),Teebeutel mit Kunststoffanteilen oder Metallklammern, Verpackungen aller Art, Essensreste mit Fremdstoffen wie Alufolie.

„Eine ordentliche Bioabfallentsorgung ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Jeder Einzelne kann durch sorgfältiges Trennen dazu beitragen, hochwertige Kompostprodukte zu fördern und unsere Böden vor schädlichen Fremdstoffen zu bewahren“, sagt Stephan Rosik. „Wir appellieren an alle Bürger: Prüfen Sie genau, was in den Biomüll gehört, und vermeiden Sie Fremdstoffe konsequent! Nur so können wir gemeinsam eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unterstützen und unsere Umwelt schützen“, so Stadtrat Ottaviani.



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