Bad Homburg (hw). Seit Mitte März ist die Bühne des Kurtheaters unbespielt, und auch der Kur- und der Schlosspark waren in den ersten Wochen nach Ausbruch der Corona-Pandemie kaum besucht. Damit diese schönen und für Bad Homburg charakteristischen Ausflugsziele nicht in Vergessenheit geraten, haben sich die Auszubildenden der Kur- und Kongress-GmbH etwas einfallen lassen und gemeinsam mit professioneller Unterstützung drei Online-Rundgänge ins Leben gerufen.
Kurdirektor Holger Reuter gab den Startschuss für die Kreativ-Aktion und beobachtete mit Stolz den Enthusiasmus der sieben Auszubildenden: „Ich bin begeistert von der Videoaktion! Die Videos sind ein Geschenk an die Bad Homburger und alle, die Bad Homburg verbunden sind, auch wenn sie aus Vorsicht nicht persönlich kommen. Endlich darf das Kurtheater nun einmal wieder im Mittelpunkt stehen. Ich danke den Mitwirkenden, insbesondere den Auszubildenden, für ihr großes Engagement.“
An nur einem Tag drei Online-Rundgänge zu filmen, ist ein sportliches Ziel, zumal sich darunter mit dem Kurpark ein recht weitläufiges Areal befindet. „Wir brauchten ein Medium, um unsere Lieblingsorte in Bad Homburg zu präsentieren“, betont Antje Boehk, Texterin und Social Media Managerin bei der Kur- und Kongress-GmbH, die für diese Aktion das Drehbuch schrieb und Regie führte.
Doch wie verpackt man so viel, was es über Bad Homburg zu erzählen gibt, in so wenige Filmsequenzen? Wie ist ein Storyboard aufgebaut? Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Fragen, auf die die beteiligten Auszubildenden spätestens nach dem Drehtag Antworten hatten. Vor allem aber brauchte es eines: ein gut funktionierendes Filmteam. Die professionelle Unterstützung bot Tom Hartig, der sich bereits einen Namen als international tätiger Fotograf mit einer ausgeprägten Leidenschaft zum Pferd gemacht hat.
Niklas Keil, Auszubildender in der Veranstaltungstechnik, ist gut vorbereitet und weist den Weg hinter die Kulissen. An Aufstiege muss sich die Filmcrew an diesem Tag ohnehin gewöhnen. Der Bühnenturm hat es in sich, bei 18 Metern Höhe beinhaltet er die gesamte Obermaschinerie. Jede Handbewegung muss sitzen. Wenn da nur die Aufregung vor der Kamera nicht wäre. „Und das ist gut so, unser Ziel sind authentische Aufnahmen von den Auszubildenden, die diese Orte in den Mittelpunkt rücken“, sagt Denise Vetter, Assistentin der Geschäftsführung und Auszubildendenbeauftragte bei der Kur- und Kongress-GmbH. Niklas Keil führt weiter durch die Orchestergarderobe, hinein in den Orchestergraben und ist erleichtert, als seine Station nach zwei Stunden im Kasten ist. „Puh, jetzt kann ich mir die Arbeit hinter so einem Filmprojekt besser vorstellen. Respekt!“
Höher geht immer. Um genau zu sein – auf 48,11 Meter. Die Auszubildenden der zweiten Station – Schlosspark und Dorotheenstraße – warten gespannt auf ihren Einsatz. Die Crew für diesen Online-Rundgang besteht aus einem ‚sichtbaren‘ Sprecher und zwei Helfern – Emre Kizilates und Seif Linnhoff. Vanessa König, Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement im ersten Jahr, feilt im Kopf an ihrer Betonung. Der Text sitzt. Nur, die Drehbuchschreiberin stellt in letzter Sekunde doch noch einen Satz um, weil er so echter klingt. Auch das kommt vor und wird gut bewältigt. Als sich die dunklen Wolken verabschieden, öffnet sich hoch oben auf dem Weißen Turm die Sicht hin zum Taunus und bis hinein in die Wetterau, ganz so, wie es der Film verspricht. Die Dorotheenstraße wird in ihrer ganzen Länge gefilmt, auch das Hölderlin-Haus darf nicht fehlen. Der letzte Text dieses Rundgangs gehört, da sind sich alle einig, dem Dichter Friedrich Hölderlin.
Das Zweier-Team, bestehend aus Annika Feuerbach und Dominik Matanovic – beide in Ausbildung zu Kaufleuten für Büromanagement im zweiten Jahr) – ist perfekt vorbereitet. Dieses Mal wechseln die Sprecher sich ab. „Das ist mal ein Prachtpark“, lächelt Tom Hartig und führt die Kamera durch das hochgewachsene Gras. Denn auch Stimmungsbilder wollen gefilmt werden, auf die später die Hintergrundtexte von Erik Mahnke, Kaufmann im Gesundheitswesen im ersten Ausbildungsjahr, gelegt werden. Wegen seiner ruhigen Stimmlage spricht er die Hintergrundtexte aller drei Online-Rundgänge. Schnurstracks folgt ein Kurpark-Drehort dem anderen: Vom Kaiser-Wilhelms-Bad geht es über die Spielbank und den Elisabethenbrunnen bis zu den Thai-Salas und schließlich, zu Ehren des großen Dichters, zum Hölderlin-Denkmal, wo keiner so recht fassen kann, dass das Filmmaterial im Kasten ist.
!Die drei vier- bis fünfminütigen Filme werden im Internet unter www.bad-homburg-tourismus.de sowie auf www.kurtheater-bad-homburg.de präsentiert, ebenfalls auf Youtube und den entsprechenden Facebook-Portalen der Kur- und Kongress-GmbH (www.facebook.com/KuKBadHomburg, www.facebook.com/kurtheaterbadhomburg).