Pilze als Kunst und Netzwerk

Die Schüler des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums stellen während der Finissage zur Ausstellung „Kunst und Natur“ ihre Werke vor. Foto: KFG

Bad Homburg (hw). Am Donnerstag, 15. Mai, verwandelten sich Teile des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums in kleine, lebendige Ausstellungshallen: Schüler der Jahrgangsstufe 8 präsentierten bei einer Finissage die Ergebnisse eines außergewöhnlichen Kunstprojekts in Kooperation mit dem Museum Sinclair-Haus. Unter dem Titel „Kunst und Natur“ hatten sich insgesamt 185 Jugendliche im Kunstunterricht intensiv mit der faszinierenden Welt der Pilze auseinandergesetzt – inspiriert von der aktuellen Ausstellung „Pilze – Verflochtene Welten“ im Museum.

Die entstandenen Werke, die bei der Finissage vor dem Schulsekretariat im ersten Obergeschoss sowie im Foyer der Aula präsentiert wurden, reichten von detailreichen Zeichnungen bis zu raumgreifenden Installationen – und zeigten, wie kreativ und differenziert die Schüler das Thema aufgegriffen hatten. In einer kurzen Vorstellrunde erklärten sie ihre Arbeiten, die durch gemeinsame Museumsbesuche und die Begleitung durch zehn Künstler des Museumsteams entstanden waren.

Besonders war in diesem Jahr auch die klassenübergreifende Zusammenarbeit: Sechstklässler hatten eigene Pilzobjekte gestaltet, mit denen sie Holzskulpturen „bewachsen“ ließen, die von Oberstufenschülern der Q3 gefertigt worden waren. So entstand ein stufenübergreifendes Kunstprojekt – ganz im Sinne der Vernetztheit, für die Pilze als Symbol stehen. So spiegeln die künstlerischen Arbeiten nicht nur ästhetische Kreativität wider, sondern greifen auch biologische Erkenntnisse auf: Pilze bilden unterirdische Netzwerke, sogenannte Myzelien, über die sie Pflanzen miteinander verbinden und Nährstoffe austauschen – ein lebendiges Sinnbild für Gemeinschaft und oft unsichtbare Kommunikation. Genau diese Verbindung aus wissenschaftlicher Faszination und künstlerischer Interpretation macht das Projekt so besonders.

Zur Finissage waren nicht Schulleiter Jochen Henkel, sondern auch zahlreiche Kunstlehrer sowie Vertreterinnen des Museums Sinclair-Haus anwesend, darunter Kristine Preuß (Leiterin Kunstvermittlung), Ann-Cathrin Agethen (Referentin für Kunstvermittlung) und die mitwirkende Künstlerin Kristina Becker. Henkel lobte in seiner Ansprache die langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Museum: „Es ist wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler über den Tellerrand hinausblicken und kulturelle Angebote in der Stadt wahrnehmen.



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