Samentütchen im Autokino

Bad Homburg (hw). Die Besucher des Bad Homburger Autokinos, das am Mittwoch, 20. Mai, erstmals seine Pforten öffnet, dürfen sich nicht nur auf ein nostalgisches Filmvergnügen freuen, nein, ihnen blüht im wahrsten Sinne des Wortes noch eine kleine Überraschung. Die Stadt lässt (solange der Vorrat reicht) an der Einfahrt zum Autokino kleine Pakete bestehend aus zwei Tütchen mit Samen und einem Infoblättchen verteilen.

Die Tütchen enthalten Sämereien aus regionalem Saatgut, die der Förderung der heimischen Blüten- und Insektenvielfalt dienen sollen. So will die Stadt erreichen, dass auch in Privatgärten insgesamt 15 000 Quadratmeter wertvoller Blütensaum entstehen. Um die Insektenvielfalt durch ein besseres Nahrungsangebot zu unterstützen, sollen innerhalb des Stadtgebiets heimische Blütenpflanzen angesät werden, um blütenreiche Blumenwiesen zu etablieren. Die Verteilung der Tütchen ist Teil einer ganzen Reihe an Maßnahmen, um Bad Homburg zu einer insektenfreundlichen Stadt zu machen. „Unser Dank dem Veranstalter des Bad Homburger Autokinos, Stefan Burger, der unsere Aktion unterstützt“, so Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

Bei den Samen handelt es sich um zertifiziertes Wildpflanzensaatgut des Verbands deutscher Wildsamen- und Wildpflanzen-Produzenten. Der Inhalt der Tütchen besteht zu 90 Prozent aus Wildblumen und zu zehn Prozent aus Untergräsern als Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen. Für die Ansaat werden sonnige Standort empfohlen. Von März bis Mai beziehungsweise von August bis September können die Samen auf feinkrümeligen Boden (Samen nicht mit Erde bedecken), im Garten oder auch in Töpfen oder Blumenkästen auf dem Balkon ausgebracht werden. In den ersten Wochen sollten die Samen feucht gehalten werden. Nach erfolgter Bestandsentwicklung genügt ein einmaliger Schnitt im Spätherbst oder noch besser im Frühjahr.

Innerhalb von drei Jahren sollen am Ende der Aktion 15 000 Tütchen verteilt worden sein. Zusätzlich wird entsprechendes Saatgut für mehrere hundert Quadratmeter an den Kleingartenverein sowie an weitere Initiativen abgegeben. Und auch die 17 Ökoprofit erhalten kommende Woche jeweils Saatgut für 100 Quadratmeter zur Einsaat an ihren Unternehmensstandorten. Zusätzlich wurde in den vergangenen Jahren an vielen Stellen im Stadtgebiet das Mahdregime geändert und die Pflege extensiviert, was ebenfalls dazu dient, die Pflanzenvielfalt und damit auch die Insektenvielfalt zu erhöhen und stabilisieren. Auch die landwirtschaftlichen Betriebe in und um Bad Homburg haben erheblich mehr Blühstreifen angelegt und unterstützen so die Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität.



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