Bad Homburg (hw). Der Lokalhistoriker Wolfgang Zimmermann weckt am Freitag, 13. Juni, von 15.30 Uhr an im Rind’schen Bürgerstift, Gymnasiumstraße 1-3, Erinnerungen an den Schwarzen Markt wach. Damals sank nach Kriegsende die mit 451,7 Milliarden Reichsmark (RM) belastete deutsche Währung ins Bodenlose. Die knapp bemessene Lebensmittelrationen konnten nicht aufrecht erhalten werden. Naturalien, nicht Reichsmark-Scheine garantierten das Überleben, derweilen der Schwarze Markt blühte, gegen den trotz Razzien und angekündigter drakonischer Geld-und Freiheitsstrafen kein Kraut gewachsen war. Nach dem Motto „Lass dich nicht ertappe!“ war sich jeder selbst der Nächste und wurden Recht und Gesetz missachtet. Erst die Währungsreform 1948 brachte über Nacht mit prall gefüllten Schaufenstern das Ende der abenteuerlichen Zigaretten-und Bohnenkaffee-Währung, der nur Schieber, Glücksritter, Tagediebe und Spekulanten nachtrauerten. Zu diesem interessanten Vortrag sind Gäste und Zeitzeugen willkommen.
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