Bad Homburg (fch). Oberbürgermeister Alexander Hetjes informierte die Festbesucher im Rahmen der Eröffnung des 75. Laternenfeste auf der Bühne vor dem Kurhaus gemeinsam mit Oberstleutnant Tilman Engel und Oberstleutnant Alexander Bernstorff über die Partnerschaft der Stadt mit der Bundeswehr für den Reservedienst. Die Stadt ist einer von mehr 200 Arbeitgebern in Hessen, die sich bislang am Projekt „Partnerschaft für den Reservedienst“ beteiligen.
„Ab dem 12. September baut die Bundeswehr einen Heimatschutz in Hessen auf. Dafür werden 1200 Leute gesucht“, informierte der OB. Er unterzeichnete kürzlich eine Partnerschaftsurkunde mit dem Landeskommando Hessen der Bundeswehr. Auch alle städtischen Töchter wie die Kur- und Kongress-GmbH, der Betriebshof, die Stadtwerke, die Betriebsgesellschaft Klinik Dr. Baumstark, die KuK Immobilienverwertungsgesellschaft, die Bahnhof GmbH und die François-Blanc-Spielbank GmbH werden eine Partnerschaft mit der Bundeswehr schließen. „Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat gezeigt, dass es relativ plötzlich zu einer ernsthaften Sicherheitslage kommen kann. Deshalb muss Deutschland auf einen möglichen Bündnis- oder Verteidigungsfall vorbereitet sein. Diese Sicherheitsleistung erbringen die Kameradinnen und Kameraden in der Bundeswehr sowie in der Reserve, die ebenfalls bei Katastrophenfällen im Inland für Unterstützung und Nothilfe sorgen“, begründete Oberbürgermeister Hetjes die Entscheidung für eine Kooperation mit der Bundeswehr.
Die Reserve der Bundeswehr ist für die Landes- und Bündnisverteidigung, für den Heimatschutz und Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements aktiv. So unterstützten während der Coronapandemie Soldaten die Gesundheitsämter, unter anderem auch im Hochtaunuskreis, bei der Abnahme von Abstrichen oder der aufwändigen Kontaktnachverfolgung. Aber auch regionale Hilfeleistungen bei Katastrophen gehören zum Aufgabenfeld des Heimatschutzes. Die neuen Dienstposten im Heimatschutzregiment stehen ehemaligen Soldaten, aber auch Ungedienten offen, die als Heimatschützer in der Reserve ausgebildet werden können. Die Heimatschützer sorgen im Einsatzfall für den Schutz kritischer Infrastruktur, sichern Marsch- und Transportwege, leisten Hilfe bei Katastrophen und sind damit eine unmittelbare und unersetzliche Unterstützung der aktiven Streitkräfte.
„Eine einsatzbereite Bundeswehr braucht eine einsatzbereite Reserve“, betonte Oberstleutnant Tilman Engel, Projektleiter bei der Bundeswehr. Der demographische Wandel, die Überalterung der Gesellschaft und rückläufige Zahlen bei den Soldaten haben Auswirkungen auf die Zahl der aktiven Reservisten. Deshalb will die Bundeswehr in Kooperation mit Arbeitgebern aus der freien Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst den Reservedienst stärken. Die Aufgabenvielfalt des Heimatschutz-regiments erfordert eine flexible Reserve, die rasch verfügbar sein muss. Voraussetzung dafür ist die Einsatzbefähigung durch jährliche Ausbildungen. Mit der Partnerschaft erklärt sich die Stadt bereit, den Aufbau des Heimatschutzes zu unterstützen, indem sie freiwillige übende Reservisten in den Reihen ihrer Mitarbeiter im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten und operativen Anforderungen für Reservedienste freistellt und über die Möglichkeit informiert, als Reservist oder Ungedienter für Ausbildungen der Reserve freigestellt zu werden. „Mit der Partnerschaft bekennt sich der Magistrat der Stadt dazu, einen Beitrag für die Sicherung des Reservedienstes zu leisen und wertschätzt damit auch die Bedeutung der Bundeswehr“, betonte Hetjes.
Die Personalwerbung für das Heimatschutzregiment mit seinen 1200 Dienstposten beginnt am 12. September mit einer Veranstaltung in der Landespressekonferenz in Wiesbaden, bei der der Kommandeur des Landeskommandos, Oberst Siegfried Zeyer, zusammen mit Vertretern von Wirtschaft und Arbeitgebern aus Hessen das neue Heimatschutzregiment vorstellen wird.