Start frei zur Tour ans Mittelmeer

Über die Startrampe vor dem Kurhaus rollen die Teams in ihren Rallye-Fahrzeugen wie hier das mit der Startnummer 9 unter dem Beifall der zahlreichen Motorsportfans. Die Startfahne schwenkt Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Ansteckendes Rallyefieber grassierte am Donnerstag in der Kurstadt. Kein Wunder, denn zum Start der 26. Rallye Monte-Carlo Historique vermischte sich die berühmte Bad Homburger Champagnerluft mit einer würzigen Brise Benzin. Bereits lange, bevor das erste von insgesamt 15 Rallye-Fahrzeugen über die Startrampe am Kurhaus rollte, nahmen die Besucher die Oldtimer in Augenschein.

Automobilfans tauschten sich auf und rund um die Louisenstraße über Fahrerteams, Merkmale und Ausstattung der Fahrzeuge, Herausforderungen auf der Strecke, die teils durch die Mittel- und Hochgebirge führt, und vieles mehr aus. So ist für den Sieg aus technischer Sicht unter anderem die „richtige“ Reifenwahl entscheidend.

Für eine erfolgreiche Teilnahme ist das Bewältigen der vier Etappen mit insgesamt 16 anspruchsvollen Gleichmäßigkeitswertungen und das perfekte Zusammenspiel zwischen Fahrer und Beifahrer ausschlaggebend. „Teamwork ist noch wichtiger als Technik“, betonten gleich mehrere Teammitglieder. Von Bad Homburg aus starteten 15 Fahrzeuge zur berühmten Sternfahrt, bekannt als „Concen­tration Leg“, ans Mittelmeer.

Abnahme an Central Garage

Über die Startrampe vor dem Kurhaus rollten die Teams in ihren mindestens 40 Jahre alten Oldtimern unter dem Beifall der zahlreichen Motorsportfans. Erstes, außer Konkurrenz über die Rampe rollendes Fahrzeug war der Audi Quattro von Walter Röhrl. Die Startflaggen hissten Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak, der unter anderem als Dezernent für Mobilität zuständig ist, und Kurdirektor Holger Reuter, auch Geschäftsführer der Francois-Blanc-Spielbank. In dieser hatten sich die Teams am Vortag nach dem erfolgreich absolvierten Check-in und der technischen Abnahme der Autos auf dem Gelände der Central Garage im Niederstedter Weg im geselligen Rahmen auf die Rallye vorbereitet.

Der Technische Kommissar Harald Michel lobte: „Die Abnahme hat Spaß gemacht. Es gab keine großen Beanstandungen. Aufrüsten mussten einige Fahrerteams lediglich bei fehlenden Aufklebern.“ Geprüft wurden die Reglementkonformität der Rallyeautos sowie ihre Betriebs- und Verkehrssicherheit. Zum Start zugelassen sind ausschließlich Fahrzeuge, von deren Typ mindestens ein Exemplar bis zur 51. Austragung der Rallye Monte-Carlo (1983) an den Start gerollt ist. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) unterstützte den veranstaltenden Automobil Club de Monaco (ACM) auch in diesem Jahr bei der sportlichen Ausrichtung des deutschen Streckenabschnitts und richtete gemeinsam mit der Stadt Bad Homburg den Start in Deutschland aus.

Auf die 3500 Kilometer lange Strecke nach Monaco gingen Fahrzeuge der Hersteller Porsche, Volkswagen, Volvo, Lancia, Lada, Polski Fiat, Ford, Autobianchi und Zastava. Der renommierte Oldtimer-Experte Peer Günther stellte den zahlreichen Zuschauern die einzelnen Fahrzeuge und deren Besatzungen kompetent und unterhaltsam vor.

Der Rallye-Start wurde zudem für den Automobilclub von Deutschland live ge­streamt und moderiert von Julian Miller auf Youtube. Die Fans wünschten den internationalen Teams vor allem, dass sie sicher und gesund am Ziel ankommen. Und dass die Motoren, die Technik und die Reifen der Oldtimer den Herausforderungen der berühmten internationalen Winterrallye ebenso wie die Teams standhalten.

Weitere Artikelbilder



X