Wenn die Straßen zur Bühne für Künstler werden

Anlässlich des Alternativprogramms zum Laternenfest hat die Aktion „Sommerzauber“ – gefördert im Rahmen des Programms „Ins Freie“ – einen Überraschungsstopp im Bad Homburg gemacht. Foto: Andre Haedicke

Bad Homburg (hw). Anlässlich des Pop-Up-Festivals „Sommerzauber“ tourte ein Kollektiv aus Kulturschaffenden aus den Sparten Musik, Gesang, Tanz, Schauspiel, Artistik und Clownerie durch fünf hessische Städte und spielte „umsonst und draußen“ auf Plätzen, in Fußgängerzonen und in Parks. Los ging’s im Offenbacher Büsingpark bei bestem Wetter zum Schauplatz dieses künstlerischen Sommerzaubers. Bevor es auf der Friedberger Kaiserstraße, in der Bad Homburger Louisenstraße und anschließend in der Neuen Altstadt Frankfurt weiterging. Hier erwies sich die Mobilität der Mitwirkenden als Glücksgriff: Bei strömenden Regen spielten die Schwindler „Singing in the Rain“ während die Tanzpaare der „Swing-Jets Offenbach“ unter Regenschirmen tanzten. „Dieses Gefühl der Offenheit und Spontaneität zog sich durch das ganze Projekt“, schwärmt Saxofonist Tobias Rüger, „wir Künstler sind froh gewesen, wieder mit Menschen in Kontakt treten zu können und gemeinsam die Magie des Momentes zu erleben.“

In der Kurstadt Bad Nauheim kam es dann zum Finale, bei dem alle Mitwirkenden vor dem Sprudelhof zu einer einzigartigen Jam-Session zusammenfanden und damit eine Überleitung zur unmittelbar danach stattfindenden Quellendankfeier schufen.

Dabei ist es den Verantwortlichen nicht nur gelungen, starke Darbietungen aus vielen unterschiedlichen künstlerischen Bereichen zusammenzustellen – wie etwa die Musiker „Die Schwindler“, „Nostalgieperlen“, „Marvelous Motionists“, den Cellisten Christopher Herrmann, die Artisten der Truppe „Andersland“ aus Büdingen, der Schauspielerin Nadine Aßmann und der Stepp-Tänzerin Serap Sünkün aus Gelnhausen –, sondern auch einen darüber hinaus gehenden Mehrwert durch die Belebung der bespielten städtischen Räume zu schaffen. Die stärksten Momente entstanden so, als sich die Mitwirkenden verschiedener Sparten spontan zu ungeprobten spontanen Darbietungen zusammenfanden.

Dazu kamen in Friedberg und Bad Nauheim die Darbietungen der Theatergruppe Assenheim die, gewohnt gekonnt, Ausschnitte aus ihrer Musical-Inszenierung „Die Schneekönigin“ präsentierte.

Dank der Förderung des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst „Ins Freie!“ im Rahmen des Neustart Kultur Pakets II konnte dieses interdisziplinäre Kulturprojekt ermöglicht werden. „Neue Wege sollten bestritten werden und möglichst viele hessische Kunstschaffende eingebunden und Kooperationen geschlossen werden“, erzählt Musicaldarsteller und Organisator André Haedicke. Gemeinsam mit seinem Musiker-Kollegen Tobias Rüger, der Theatergruppe Assenheim und der Volksbühne Friedberg stellte er den Förderantrag und bekam den begehrten Zuschlag, der die Umsetzung des Konzepts ermöglichte.

„Uns ist es gelungen, zusammen mit unseren Partnern, ein Projekt ins Leben zu rufen, dass den angeschlagenen Kulturschaffenden bezahlte Auftrittsmöglichkeiten und der Rhein-Main-Region niedrigschwellige und frei zugängliche Kultur ermöglicht“, ergänzt Theatergruppenleiter Norbert Deforth nicht ganz ohne Stolz. Und so bleibt zu hoffen, dass auch im nächsten Jahr ein weiteres zauberhaftes Festival zustande kommt.



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