Bad Homburg (fk). Wer am Mittwoch vergangener Woche mit dem Auto nach Bad Homburg unterwegs war, wunderte sich, dass aus den diversen Bürogebäuden rund ums Landratsamt unzählige Menschen in Sportbekleidung in Richtung Kronenhof pilgerten. Des Rätsels Lösung war die siebte Auflage des „Bad Homburg runs after work“, bei dem fünf Kilometer durch die Felder vor den Toren der Kurstadt zu absolvieren waren. Was 2013 mit rund 600 Teilnehmern begann, hat sich mittlerweile zu einer Großveranstaltung mit einer Rekordbeteiligung von rund 2600 Aktiven entwickelt.
Beim Start auf den Feldwegen vor dem Kronenhof wurde es also eng, folgte rund 50 Meter nach dem Startlinie doch eine scharfe 90-Grad-Kurve. Schon hier kam das Feld etwas ins Stocken, und es dauerte eine ganze Weile, ehe der kaum endenwollende Läufer-Lindwurm „um die Ecke“ war. Kein Problem damit hatte Anna-Katharina Plinke, die für die Physiotherapie-Praxis ihrer Mutter (Beatrix Plinke) ins Rennen ging und sich als erfahrene und schnelle Läuferin beim Start ganz vorne einsortiert hatte. Dadurch hatte die Wehrheimerin „freie Fahrt“ und konnte problemlos ihr Tempo laufen. Da rieb sich auch so manch männlicher Läufer verwundert die Augen, als die zierliche Langstrecklerin fast allen Gegnern im Feld die Hacken zeigte.
Am Ende waren lediglich vier „Jungs“ vor Plinke im Ziel, die mit hervorragenden 17:23 Minuten – dies entspricht einem Durchschnittstempo von 3:29 Minuten pro Kilometer – bereits zum vierten Mal in Folge das Rennen gewann. Bis ungefähr Kilometer 2,5 war Plinke zusammen mit Franziska Baist (Fresenius) an der Spitze unterwegs. Die sonst für die SGK Bad Homburg startende Langstrecklerin hatte als „Tempomacher“ sogar einen männliche Kollegen dabei, konnte der energischen Tempoverschärfung von Plinke aber nicht Paroli bieten und hatte im Ziel mit 18:03 Minuten dann doch 40 Sekunden Rückstand auf die Wehrheimerin. Rang drei ging mit 19:09 Minuten an Christiane Liebenau (Uni Klinik Frankfurt).
„Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich befinde mich momentan in der Vorbereitung auf den Berlin-Marathon. In den letzten Tagen habe ich einige längere Einheiten absolviert, die mir doch ein wenig in den Beinen steckten. Da war der Fünfer hier doch fast ein Sprint-Rennen. Jetzt gilt es, sich schnell zu regenerieren, da bereits am Wochenende beim Kölner Brückenlauf schon der nächste Wettkampf auf dem Programm steht“, berichtet die 31-jährige Läuferin.
Im Feld der Männer trug sich Christian Weis (Messko GmbH Oberursel) mit flotten 16:03 Minuten in die Siegerliste ein. Darryl Cormier (Accadis Bad Homburg), der Sieger der beiden vergangenen Jahre, wurde mit 16:42 Minuten diesmal Zweiter und setzte sich knapp gegen Simon Redmers (Lidl/16:47 Minuten) durch.
Bei den Mannschaften hatte Fresenius die Nase vorne. Das Bad Homburger Team in der Besetzung Franziska Baist, Peter Koch und Markus Schoengens setzte sich nach 55:37 Minuten gegen die Mannschaft der Deutschen Leasing AG (Daniel Rösch, Aissa Boudiouane, Thorsten Wünschel) durch, die insgesamt 56:43 Minuten unterwegs war. Der dritte Rang ging mit lediglich drei Sekunden Rückstand an First Data Bad Homburg (Jörg Stahl, Oliver Freisens, Martin Schneider/56:46 min.).
!Die kompletten E-Listen mit allen Team- und Einzelresultaten sowie die Ergebnisse der Walker sind im Internet unter https://my6.raceresult.com abrufbar.
