Bad Homburg. Nach mehr als drei Jahren Straßenbaustelle mit Wimmelbild-Charakter im Umfeld des Neubaugebiets ehemaliges Vickers-Areal wird nun von „Restarbeiten“ gesprochen. Um die Fertigstellung von Gehwegen im Abschnitt Schleußnerstraße geht es da noch, um Fahrbahnmarkierungen und im oberen Teil Richtung Horexbrücke auch noch um den kompletten Straßenbau, aber bis Ende Juni soll auch das fertig sein.
Vom Hessenring aus in Richtung Gewerbegebiet ist der erste Abschnitt bis zur unteren Frölingstraße bereits fertig, das neue Bild steht in sichtbaren Konturen. Für Radfahrende gibt es Radfahrstreifen in beide Richtungen, an den Ampeln farblich markierte Aufstellflächen. Neue Parkstreifen sind längs der Straße eingerichtet.
Bei einem Presserundgang verweist Oberbürgermeister Alexander Hetjes auf eine „gerettete Platane“, sie steht sozusagen auf einer kleinen Insel im Bermuda-Dreieck der Rest-Baustelle am unteren Ende der Fröling-straße mit der Abzweigung von der Schleußnerstraße aus Richtung Innenstadt zu den rund 300 Neubau-Wohnungen im Vickers-Quartier und zur Humboldtschule. Hier dominieren noch Bagger, Bauwagen Sicherheitsbaken und abgelagertes Baumaterial das Bild, aber nur wenige Meter weiter oben ist die neue Frölingstraße ein gerades Prachtstück mit neuer Asphaltschicht und beidseitigen Radwegen.
Beeindruckende Zahlen
Die Zahlen, die OB Hetjes und der Produktbereichsleiter Straßen- und Brückenbau im Fachbereich Tiefbau, Markus Schmitt, vorlegen, sind beeindruckend. Zigtausende Qua-dratmeter Asphalt sind da aufgebrochen und neu wiederhergestellt worden, über 6000 Kubikmeter Schotter eingebaut worden, auf mehrere Kilometer summiert sich die Länge der verlegten Bordsteine, ungefähr 70 Sinkkästen wurden für die Straßenentwässerung neu angeschlossen, Gas- und Wasserleitungsrohrnetze wurden komplett neu inszeniert, fünf Bushaltestellen im Quartier und sämtliche Ampel- und „Fußgängerschutzanlagen“ erneuert. Die Zahlen beziehen sich auf das gesamte Areal mit Schleußnerstraße, Fröling-
straße und Schaberweg. Das gilt auch für die Kosten, am Ende werden es laut Hetjes wohl acht Millionen Euro sein, aufgrund der allgemeinen Teuerung etwa 2,6 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Trotz der „schlechten Rahmenbedingungen“ hätte der städtische Tiefbau mit seinen externen Partnern einen „Super-Job“ gemacht, loben der OB und Fachmann Markus Schmitt.
Im Rahmen der Sanierung der Schleußnerstraße wurden auch mehrere Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept umgesetzt. Die Radstreifen kosten durch die umstrukturierten Parkräume Kfz-Stellflächen, Kapazitätsengpässe seien aber nicht zu erwarten, heißt es aus dem Rathaus. Jüngste Erhebungen des ruhenden Verkehrs hätten das ergeben, in der Parkzone Süd seien zu jeder Tageszeit „Stellplatzreserven“ vorhanden. Insgesamt stünden dort 400 Stellplätze zur Verfügung, 33 davon in der Schleußnerstraße.
Das Konzept soll auch im nächsten Schritt beim Umbau der Thomasstraße fortgesetzt werden. Damit werde die „Anbindung der Innenstadt für Radfahrende noch attraktiver“, lobt die städtische Radfahrbeauftragte Roswitha Hoflender.