„Vive la Freundschaft!“: Schule feiert gleich zwei Jubiläen

Bad Homburg (bas). Die Humboldtschule hat in diesem Jahr gleich zwei Anlässe, die Freundschaft zu Frankreich zu feiern. Als Unesco-Projektschule legt das Gymnasium einen Schwerpunkt auf internationale Beziehungen, wozu auch die Pflege der deutsch-französischen Freundschaft zählt. Eingeleitet wurde das Jubiläum mit einer Kick-Off-Veranstaltung. Dazu formten Schüler mit Schildern in den Farben der deutschen und der französischen Flagge auf dem Schulhof die Ziffer 60 – anlässlich des Élysée-Jubiläums.

Der erste Grund zum Feiern ist das 60-jährige Bestehen dieses Vertrags. Aus diesem Grund wurde vor Kurzem die Ausstellung „Erbfeinde – Erbfreunde: Die deutsch-französischen Beziehungen zwischen 1870 und 1945 mit einem Ausblick auf 1963“ in der Mediothek der Humboldtschule eröffnet. Ziel dieser ist es, die Schüler an das einst so schlechte Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich zu erinnern. Durch die intensive Beschäftigung mit der bewegten Geschichte soll eine umso größere Wertschätzung für die heutige Freundschaft der beiden Länder entstehen.

Zu Beginn der Vernissage sprach Oberstufenleiterin Sandra Muniz-Fernandez, stellvertretend für Schulleiterin Carine Kleine-Jänsch. Sie bedankte sich besonders beim ehemaligen Schulleiter Ulrich Nolte, der den Grundstein für diesen bilingualen Zweig gelegt hatte. Im Anschluss überreichte sie das Mikrofon an Dr. Alfred Etzrodt, den Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Bad Homburg. Auch er zeigte sich sehr dankbar für die Freundschaft sowie für den bilingualen Zweig der Humboldtschule. Etzrodt erzählte im Zuge seiner kurzen Rede von den positiven Erfahrungen seiner Töchter, die alle drei den bilingualen Zweig mit Französisch als erster Fremdsprache besucht hatten. Für ein anregendes Programm sorgten Schüler des bilingualen Geschichtskurses der Q2. Diese trugen deutsche sowie französische, selbst geschriebene Artikel zur Proklamation des Deutschen Kaiserreichs sowie zur Unterzeichnung des Versailler Vertrags vor. Durch diese kreativen Texte wurden alle Anwesenden in die damalige Zeit, die Epoche der Erbfeindschaft, versetzt. Dann eröffnete Organisatorin Alexandra Sefrin die Ausstellung. Zusammen wurde das Lied „Vive la Freundschaft! Es lebe l’amitié!“ gesungen.

Die Gäste konnten nun die 20 großformatigen Schautafeln in der Mediothek erkunden. Mittels dieser, vom Deutsch-Französischen Institut Ludwigsburg gestellten Tafeln konnte man sich über die deutsch-französische Vergangenheit informieren. Zeitlich umfassten diese alle wichtigen Ereignisse, die die Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich prägten und es immer noch tun. So wurde beispielsweise die Uneinigkeit von Elsass-Lothringen aus beiden Perspektiven geschildert. Durch diese Ausstellung wird es den Schülern ermöglicht, die sonst ausschließlich aus deutscher Sicht betrachtete Freundschaft auch einmal aus der französischen Sicht zu betrachten. An der Humboldtschule haben Schüler die Möglichkeit, einen bilingualen Weg zu beschreiten. Entscheiden sie sich für diesen, so haben sie Französisch als erste Fremdsprache. Zusätzlich dazu werden sie in den Fächern Erdkunde sowie in Geschichte in französischer Sprache unterrichtet. Bleiben sie diesem Weg bis zu ihrem Abitur treu, so können sie das „AbiBac“ machen, das deutsch-französische Abitur. Dieser Zweig feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen an der Humboldtschule.

Humboldtschüler formen mit Schildern in den Farben der deutschen und der französischen Flagge auf dem Schulhof die Ziffer 60 – anlässlich des Élysée-Jubiläums. Foto: bas

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