Weihnachtsstimmung mit „Onair“

Patrick Oliver, Jennifer Kothe, Marta Helmin, André Bachmann und Kristofer Benn (v. l.) verzaubern mit vollem Gesangs- und Körpereinsatz ihr Publikum. Foto: hl

Bad Homburg (hl). Bekannte Klassiker, stimmungsvolle Balladen oder fetzige Interpretationen – die A-cappella-Gruppe „Onair“ begeistert ihre Zuschauer mit ihren Konzerten in der Weihnachtszeit. Unter dem Motto „So This Is Christmas“ trat die Gruppe aus Berlin vor Kurzem im Kurtheater auf und verzauberte dort das Publikum. Seit dem Sieg von „Onair“ bei einem der größten A-cappella-Festivals weltweit, das 2018 in Moskau stattfand, zählt die Gruppe zur Weltspitze der Vokalkünstler.

Ihre Talente stellten sie auch in Bad Homburg unter Beweis. Von „Driving Home For Christmas“ über „Es ist ein Ros’ entsprungen“ bis hin zu „Stille Nacht“ waren viele populäre Weihnachtslieder vertreten. Dazu boten die Künstler außer ihrem Gesang visuelles Entertainment – mit vollem Körpereinsatz und einer spektakulären Lichtshow, die die Aufführung begleitete, begeisterten sie. Abgesehen von einer sogenannten Loop-Maschine blieb „Onair“ instrumentell auf sich gestellt. Ihre Stimmen boten helle Klänge, den tiefen Bass sowie Beatboxing und schufen somit die Illusion, als würden zahlreiche Musiker sie begleiten.

Die Gruppe bewies darüber hinaus ihre Diversität in sprachlichen Kenntnissen – abgesehen von typisch englischen, deutschen und teils lateinischen Liedern waren unter anderem Songs in Polnisch, Ukrainisch und Schwedisch vertreten. „Onair“ betonte, dass Weihnachten auch musikalisch überall auf der Welt gefeiert wird und sie das mit ihren Auftritten deutlich machen möchten. Ganz gleich ob poppig, klassisch, weltlich oder geistlich, zahlreiche Eindrücke wurden den Gästen dargeboten. Ein Sehnen nach Harmonie sei in der jetzigen Zeit spürbar geworden, meinten die Sänger, was in die Lieder eingearbeitet wurde. Sie bezogen sich beispielsweise auf „Maria im Dornenwald“ und zeigten Parallelen zur jetzigen Zeit. Auch heute gebe es viele Marien, die umherirren und sich in den aktuellen Konflikten verlieren. Alleinerziehende Mütter, Flüchtlinge aus Konfliktregionen oder Kämpfer aus anderen Ländern, die sich für ein faires Miteinander einsetzen, wurden erwähnt.

Es gebe trotz allem ein Licht in der Dunkelheit, auch wenn es manchmal aus dem Blick gerate. Darüber hinaus appellierte die Gruppe an die Parteien des Ukraine-Kriegs und rief mit „War Is Over“ von John Lennon und Yoko Ono dazu auf, sich auf Menschlichkeit und Frieden zu besinnen. Ihr Gesang symbolisierte unterschiedliche Bilder und interpretierte die altbekannten Zeilen für das Publikum neu. Gegründet 2013, tritt die Gruppe seit 2018 als Quintett auf und kombiniert unterschiedliche Stimmlagen. Marta Helmin und Jennifer Kothe singen Sopran, André Bachmann singt Tenor, Patrick Oliver kümmert sich um das Beatboxing und den Bariton, und Kristofer Benn übernimmt den Bass.

Bachmann, Oliver, Benn und Kothe studierten zum Teil gemeinsam Jazz und Pop-Gesang an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Bachmann und Oliver hatten früher bereits gemeinsam in der Band „muSix“ musiziert, die sich 2014 aufgelöst hatte. Dieses Jahr tritt die A-cappella-Gruppe noch zweimal in Deutschland auf.



X