Bad Homburg (eh). Die Feldflur ist gleichzeitig Arbeitsplatz der ansässigen Landwirte und ein gerne genutzter Freizeitbereich. Hundekot, die Wegenutzung mit Fahrzeugen und das Aufscheuchen von Wildtieren können aber auch Probleme verursachen. Deshalb haben sich Landwirte mit Oberbürgermeister Alexander Hetjes zusammengesetzt und ihm die Problematik dargelegt. „Unsere Klagen sind groß, die Leute sind wilder geworden“, fasst der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Georg Kopp aus Ober-Erlenbach zusammen.
Gemeint sind auch Radfahrer oder Spaziergänger, die sich weigern, auf den Wirtschaftswegen landwirtschaftlichen Fahrzeugen wie zum Beispiel Traktoren Platz zu machen. „Es sind landwirtschaftliche Wege, die wir nutzen. Selbstverständlich versuchen wir, auszuweichen, aber es gibt Leute, die das bewusst verhindern wollen“, sagt Landwirt Stefan Wagner vom Kronenhof. Er zeigt auch Fotos von Arbeitsgeräten an seinem Traktor, die mit Hundekot beschmiert sind. „Es gibt Leute, die den Hundekot in von der Stadt zur Verfügung gestellte Tüten packen und den Beutel dann auf den Acker werfen“, sagt Landschaftsarchitekt Thomas Wenzler von der Stadtplanung, wo er für die Umwelt- und Landschaftsplanung zuständig ist. „Das ist völlig unverständlich“, sagt Holger Fröhlich, Bereichsleiter Umwelt- und Landschaftsplanung im Rathaus.
Auch sind viele Spaziergänger und Radfahrer der Meinung, die Landwirte seien Schuld am Insektensterben. „Glyphosat ist nicht insektenschädigend“, betont Georg Kopp. „Es wirkt nur über das grüne Blatt.“
Aufgrund der Problematik hat die Stadt gemeinsam mit den Ortslandwirten, Landwirten und ehrenamtlichen Feldschützen jetzt über die gemeinsame Nutzung der Feldflur und über mögliche Konflikte informiert. Viele Spaziergänger blieben stehen und hörten zu. Zwischendurch trat Stadtpolizist Thomas Voll in Aktion, als ein Moped mit zwei Jugendlichen auf dem landwirtschaftlichen Weg entlagrollte.
Die Stadt stellte außerdem Infoschilder zu Blühstreifen auf und verteilte an Interessierte regionales Saatgut. Die Akteure hoffen, mit der Aktion „Gemeinsam in Feld und Flur“ Verständnis zwischen Freizeitlern und Landwirten herzustellen.
Stefan Wagner, Holger Fröhlich, Thomas Voll, Thomas Wenzler und Georg Kopp (v. l.) werben mit der Aktion „Gemeinsam in Feld und Flur“ für mehr Verständnis zwischen Freizeitlern und Landwirten. Foto: Ehmler