Äppelwoi und Bonbons für die Kirdorfer Narren

Bad Homburg (eh). Eine Zeit lang stand es auf der Kippe, ob der Karnevalsumzug in Kirdorf angesichts des dramatischen Vorfalls im nordhessischen Volkmarsen überhaupt stattfindet. Ein Auto war dort in die Zuschauer des Rosenmontagszugs gerast und hatte zahlreiche Menschen verletzt. Doch die Bad Homburger Narren entschieden: Der Kirdorfer Zug soll laufen, trotzdem und vielleicht auch gerade deshalb. „Wir haben die Zugnummern sogar von neun auf zehn erhöht“, sagte die Vorsitzende des Carnevalsvereins Heiterkeit, Cornelia Henrizi-Freund. „Die Kirdorfer Feuerwehr sichert mit einem Löschfahrzeug den Zug von hinten ab.“

Und nicht nur die Kirdorfer Feuerwehr sorgte für Sicherheit: Außer der Stadtpolizei hatte auch der Betriebshof mit Müllfahrzeugen beispielsweise die Kirdorfer Straße abgesperrt. Müllfahrzeuge waren quer auf die Straße gestellt worden. Gleiches war im Usinger Weg zu sehen, wo der Faschingsumzug startete.Der Moderator des Umzugs wünschte von seinem Wagen herab am Kirdorfer Kreuz den zahlreichen Narren am Straßenrand einen „friedvollen Zug“. „Darauf ein dreifach donnerndes Kirdorf-Helau.“

Der Kirdorfer Faschingsumzug war bunt, schrill und lustig. Drei Motivwagen und sechs Fußgruppen plus Feuerwehrauto waren mit etwa 500 Aktiven unterwegs und sorgten für gute Stimmung im Ortskern. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) warfen zwar keine Knollen in die Menge, verteilte dafür aber Äppelwoi aus einem Bembel an die Narren. Dafür flogen die Bonbons massenweise aus dem Magistratswagen, wo unter anderem Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Bürgermeister Meinhard Matern und Kurdirektor Holger Reuter aktiv waren.

Die Verkehrswacht Obertaunus führte den närrischen Zug an, es folgten der VzF-Kindergarten und die Kolpingfamilie in närrischen Outfits. Abordnungen der vier Bad Homburger Karnevalvereine schlossen sich an, wobei der Club Humor auf einem Motivwagen mit viel Spaß an der Freude musizierte und der Homburger Carneval Verein (HCV) immer wieder einmal seine Kanone abschoss. In zehn Minuten war der Zug an den Leuten vorbeimarschiert. Doch die Zuschauer haben in Kirdorf gleich zeimal das Vergnügen, das närrische Treiben beobachten zu können: Denn der Zug dreht in der Bachstraße und kommt noch einmal zurück. Das hebt und verdoppelt die Laune. Nach Ende des Umzugs marschierten viele ins Bürgerhaus Kirdorf, wohin der Club Humor zur Party eingeladen hatte.

Auch die Garde der „Freunde des Carneval“ (FdC) ist beim Fschingsumzug in Kirdorf mit viel Spaß dabei. Foto: Ehmler

Vom Magistratswagen herab wirft Kurdirektor Holger Reuter Knollen ins närrische Publikum. Foto: Ehmler



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