Mit „Rangeköpp“ gegen die Geister

Etwa bis ins Jahr 1970 wurden in Kirdorf „Rangeköpp“ geschnitzt, wie sich Stefan Ohmeis vom Heimatmuseum Kirdorf und Ortsvorsteher Heinz Leimeister erinnerten. „Damit wurden die bösen Geister der Dunkelheit ferngehalten.“ Abends seien die Kinder durch Kirdorf gelaufen und hätten die „Rangeköpp“ in die Fenster gehalten, um die Leute zu erschrecken. Das Wort „Range“ ist Kirdorfer Dialekt. Dahinter versteckte sich eine Futterrübe, die wie bei einem Kürbis ausgehölt und mit einem Gesicht, einer Fratze, versehen wurde. Fertig war der „Rangekopp“, der auf einen Stock gespießt wurde. „Rangen gibt es heute in Bad Homburg nicht mehr“, informierte Ursula Stiehler (Foto l.) vom Heimatmuseum Kirdorf. Deswegen fuhr sie zu einem Landwirt nach Butzbach und nahm Leckeres von der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) mit. Gerne gab ihr der Landwirt für Apfelsecco Rangen, die sie mit in den Hof des Museums nahm. Dort schnitzten anlässlich der Kulturnacht Kinder zusammen mit ihren Eltern „Rangeköpp“ nach alter Tradition. Abends bot Stefan Ohmeis seinen traditionellen Nachtwächterrundgang durch die Altstadt an und nahm die Kinder mit ihren „Rangeköpp“ gleich mit. Text/Foto: eh



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