Zapfenstreich zum Jubiläum des Kirdorfer Spielmannszugs

Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kirdorf mit Stabführer Heinrich August Denfeld (r.) spielt beim Festkommers zum 125-jährigen Bestehen. Foto: Ehmler

Bad Homburg (eh). Man schrieb das Jahr 1894, als der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kirdorf aus der Taufe gehoben wurde. Heute, nach 125 Jahren, ist Heinrich August Denfeld der Stabführer. Er begrüßte die Gäste zum Jubiläumsfest im Festzelt auf dem Gelände der Feuerwehr am Usinger Weg. Für Denfeld bedeutet 125 Jahre Feuerwehrmusik gesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement sowie ein musikalisches Miteinander.

Beim Festkommers erinnerte Schirmherr Oberbürgermeister Alexander Hetjes daran, dass Heinrich August Denfeld bereits seit 40 Jahren den Taktstock schwingt. „Das ist ein tolles Engagement in unserer Stadt und in Kirdorf“, sagte er und überreichte einen Scheck über 12 500 Euro für neue Instrumente und Noten. Frank Juli kam als Vertreter von Branddirektor Daniel Guischard auf die Bühne und sagte: „Ich bin seit 38 Jahren bei der Feuerwehr und kenne nur einen Stabführer.“ In der Tat waren es in den 125 Jahren insgesamt nur sechs. Denfeld, der seit seinem zehnten Lebensjahr im Musikzug engagiert ist, hat vor, diese Tätigkeit auch weiterhin auszuführen. Ob er an Stabführer Georg Rack heranreicht? Er war seit 1911 46 Jahre lang Stabführer des Kirdorfer Spielmannszugs.

Wesentlich länger dabei sind Helmut Henrizi und Josef Schlott. Henrizi musiziert seit 68 Jahren beim Spielmannszug, Josef Schlott seit 67 Jahren. Beide wurden beim Festkommers von Landesstabführer Jochen Rietdorf mit einer Ehrenurkunde bedacht. Er sagte, dass die Leitung eines Spielmannzugs in heutiger Zeit viel Ausdauer braucht.

Für ihn ist es beeindruckend, dass der Kirdorfer Spielmannzug der Feuerwehr nach all den Jahren den Bezug zur traditionellen Spielleutemusik nie aufgegeben hat und dennoch moderne und aktuelle Literatur zum Besten gibt. Viele Redner sprachen zum Jubiläum des Spielmannszugs, darunter auch Hans Leimeister in dreifacher Funktion: als Vertreter von Landrat Ulrich Krebs, als Kirdorfer Ortsvorsteher und als Vorsitzender des Vereinsrings Kirdorf.

Alle Redner überreichten ein Präsent; Wehrführer Dr. Christopher Benedickt eine Kerze mit den Jahreszahlen 1894-2019. Durch das Programm des Festkommers’ führte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Uwe Wolf. Abends wurde der „Große Zapfenstreich“ vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Stierstadt unter der Leitung von Uwe Deparade und dem Kirdorfer Spielmannszug unter der Leitung von Denfeld aufgeführt.

Gottesdienst und Festzug

Tags darauf wurde der Tag der offenen Tür bei Feuerwehr Kirdorf gefeiert. Hier standen vor allem die Kinder im Vordergrund, für die viele Spielstationen aufgebaut worden waren. Abends gab es einen bayerischen Abend, bei dem im Festzelt gute Stimmung herrschte.

Der dritte Festtag zum Jubiläum begann mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der St. Johanneskirche, an den sich ein Festzug zum Ehrenmal auf dem Kirdorfer Friedhof anschloss. Am frühen Nachmittag nahm Ortsvorsteher Hans Leimeister die „Bachtaufe“ an Heidi Denfeld, Uwe Paul, Wolfgang Glöde und Michael Filipkowski vor. Eine mit Wasser gefüllte Wanne stand auf der Bühne, in die die Täuflinge stiegen. Schließlich goss Leimeister aus einem Bembel Wasser über sie. Die Minis und die Midis des Karnevalsklubs „Heiterkeit“ traten auf. Norbert Abel vom Gesangverein „Geselligkeit“ hatte ein Lied komponiert, das der Gesangverein vortrug. Auch die „Hoppel Poppel“ und der Fanfarenzug des Clubs Humor sorgten für Kurzweil. Interessant war der Auftritt des Ensembles „Kolping Capella“, das „Ich liebe Kirdorf“ sang.

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