Vogelfutter selbst gemacht

Beim Nabu in Ober-Erlenbach entstehen Futter-Zapfen im Akkord. Foto: Nabu

Bad Homburg (hw). Während einige Vogelarten sich längst auf den Weg in den Süden gemacht haben, sind andere geblieben. Für die heimischen Wintervögel ist es insbesondere bei eisigen Temperaturen zunehmend schwerer, ausreichend Nahrung zu finden. Der Supermarkt ist voll von Meisenknödeln und anderem Vogelfutter, doch was dort in kleine Plastiknetze und zum Teil sogar in mehrere Umverpackungen eingehüllt ist, kann kinderleicht selbst hergestellt werden. Der Naturschutzbund (Nabu) Ober-Erlenbach hat gezeigt, wie es geht.

Lange gab es die Befürchtung, dass ein zu langes Beifüttern der heimischen Wintervögel dazu führen könnte, den natürlichen Rhythmus der Zugvögelzu stören. Auch gab es die Sorge, dass Wintervögel im Frühjahr ihre Jungvögel durch ein Überangebot an Körnern nicht mehr mit eiweißreicheren Insekten füttern und es dadurch zu Missbildungen oder einem gehäuften Sterben von Jungtieren kommen könnte. Dies habe sich jedoch bisher nicht bestätigt, so der Nabu. Einer Vogelfütte-rung, insbesondere in den Wintermonaten, stehe daher nichts entgegen, solange man sie ordnungsgemäß durchführe.

Es ist darauf zu achten, dass das Vogelfutter nicht in Berührung mit Vogelkot kommt. Zudem sollte bei Trockenfutter darauf geachtet werden, dass keinesfalls Staunässe entsteht, damit das Futter auch trocken bleibt. Die mitunter bei Meisenknödeln verwendeten Plastiknetze können im Vogelnestbau Verwendung finden und stellen damit eine hohe Gefahr für Jungvögel dar, so der Nabu. Nach Möglichkeit sollte man auf derartige Materialien verzichten.

Bereits Anfang Dezember hatte der Nabu Ober-Erlenbach Kinder und Jugendliche eingeladen, gemeinsam Vogelfutter herzustellen. An der frischen Luft trafen sich 14 Kinder und Jugendliche, um aus einem großen Tannenzapfen ein Futterparadies zu basteln. „Qualitativ hochwertiges Vogelfutter lässt sich gut selbst herstellen“, sagt Patrick Metz, selbst Mitglied im Verein. Er erklärte den Teilnehmern, worauf es ankommt. „Eigentlich braucht es nur Nüsse und Körner sowie Fett im gleichen Verhältnis. Und da Vögel durchs Füttern ihre Fähigkeit, sich selbst zu ernähren, nicht verlieren, könne man auch gar nicht viel falsch machen. Man sollte nur wieder aufhören, Futter anzubieten, wenn es wärmer wird“, so Metz weiter.

Die Kinder knackten selbst eine Anzahl Haselnüsse und mischten diese mit Haferflocken, Kürbiskernen, Hanfsamen, Hirse und weiteren Saaten und Körnen. Gebunden wurde das Ganze dann mit einer Mischung aus Kokosfett und Rindertalg. „Eine richtig schöne Matsche!“,fasste es eine junge Teilnehmerin begeistert zusammen.

Auf der Homepage www.nabu-obererlenbach.de bietet der Verein eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Herstellung von Vogelfutter an. Für derartige Aktionen bezieht der Verein seine Nuss- und Körnervorräte vor allem aus einem Unverpackt-Laden, um zusätzlichen Müll zu vermeiden. Der außerdem benötigte Rindertalg ist beim regionalen Metzger zu beziehen.



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