Ein Ensemble hat es Gästeführer Richard Sippl besonders angetan

Richard Sippl am Sodenia-Tempel im QuellenparkFoto: Stadt Bad Soden

Bad Soden (bs) – Richard Sippl kann über die Stadt viel erzählen: Authentisches, Anekdoten und Architektonisches. Seit 18 Jahren führt er interessierte Einheimische und Gäste von außerhalb zu den besonderen Plätzen in Bad Soden. Seine schönste Verweilstation: der Sodenia-Tempel im Quellenpark.

„Das ist hier das Herz von Bad Soden am Taunus“, erklärt Richard Sippl, „das Ensemble ist einzigartig mit Hundertwasserhaus, herrlichem Baumbestand, ehemaliger Trinkhalle, der evangelischen Kirche und dem Sodenia-Tempel mittendrin.“ Während der Gästeführer von der Umgebung schwärmt, kommen Spaziergänger vorbei, legen ein Päuschen ein, lassen den Blick einmal um die eigene Achse kreisen und füllen sich zum Schluss eine Flasche am Solbrunnen ab, der Quelle, die einige Treppenstufen hinab unten im Sodenia-Pavillon eingefasst ist. Sie liefert fluorid- und kohlensäurehaltige Thermalsole, die helfen kann bei Erkrankungen der Atemwege oder zur Kariesvorbeugung.

Von Wagner bis Hundertwasser

Die Touren mit Richard Sippl starten meistens am H+ Hotel an der Königsteiner Straße. Von dort geht es entlang der Kurvillen an der Parkstraße und der Königsteiner Straße zum Kulturzentrum Badehaus und zum Medico-Palais. Die Touren passieren die Straße Zum Quellenpark, wo Richard Wagner in einem Privathaus nächtigte, und erreichen dann den Sodenia-Tempel. Von dort führt Sippls Lieblingsroute weiter zum Hundertwasserhaus, zum Wilhelmspark und hinein in die Altstadt.

Er fesselt große und kleine Zuhörer

Dass Sippl die Gäste mit Leib und Seele durch „sein“ Bad Soden führt, merken diese in jeder Minute. „Es ist doch auch wunderbar, netten Menschen unsere schöne Stadt zu zeigen“, sagt er. Zu seinen Gästen bei den Führungen zählen nicht nur Erwachsene, auch Kinder lassen sich besonders gerne von ihm die Stadt mit ihren facettenreichen Aspekten erklären. Kitas und Schulen fragen regelmäßig bei Sippl nach Terminen an, wenn sie sich in Projekten mit ihrer Heimatstadt beschäftigen. Zu Kindern hat Richard Sippl immer schon einen guten Draht, und Generationen von Kita-Kindern folgten gebannt dem „Vorlese-König“ in der städtischen Altenhainer Kita „Sonnenburg“, wo er auch heute noch mit seiner lebendigen Art herrliche Geschichten vorträgt.

Der 80-Jährige weiß, wie er seine Zuhörer fesseln kann. Zu jeder Ecke in der Bad Sodener Kernstadt kann er von einer Begebenheit berichten. Er zählt nicht nur auf, in welchen Jahren Prominente in Bad Soden – meistens zur Kur – weilten, sondern kann in diesem Zusammenhang sehr unterhaltsam berichten, was zum Beispiel der russische Dichter Tolstoi hier erlebte, welche Gedichte der Frankfurter Friedrich Stoltze über die Stadt Soden schrieb und was Fürst Bismarck besonders mit dem Stadtteil Neuenhain verband. Auf den Spuren einer anderen Berühmtheit wandelt Richard Sippl im historischen Kostüm jeweils bei den Mendelssohn Tagen der Musik.

Städtischer Amtsleiter

Der Stadt Bad Soden war er auch beruflich viele Jahre verbunden: Mit über 40 Jahren im Öffentlichen Dienst hat er viele Entwicklungen in der Stadt direkt miterlebt. Bis zum Jahr 2007 leitete Richard Sippl die städtische Abteilung „Kinder, Jugend und Soziales“. In Oberösterreich geboren, kam er in jungen Jahren nach Bad Soden und fühlt sich natürlich inzwischen als echter Sodener, hört aber immer noch zwei Herzen in seiner Brust schlagen.

Ein besonderes Verhältnis hat er zu Kitzbühel, der Tiroler Partnerstadt Bad Sodens, denn dort hat er seine spätere Frau Helga kennengelernt. Durch seine zahlreichen Kontakte nach Kitzbühel konnte er dem Partnerschaftsverein Ikus viele wertvolle Impulse geben.



X