Großbrand zerstört Lagerhalle in Kronberg

Ein Großbrand vernichtete die Lagerhalle des Baustoffzentrums Schulte. 150 Einsatzkräfte bekämpften über Stunden das Feuer. Die Brandursache ist bislang ungeklärt. Fotos: privat

Kronberg (hmz) – Gegen ein Uhr in der Nacht auf Dienstag bemerkten Anwohner in der Kronberger Bahnhofstraße das Feuer in der Lagerhalle des Baustoffhandels Schulte, die kurz darauf in lodernden Flammen stand. Sie alarmierten sofort die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot anrückte, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Die Rettungskräfte waren bis in die späten Nachmittagsstunden für die Bekämpfung des Feuers und für die Nachlöscharbeiten im Einsatz.

WarnApp aktiviert

Über dem Brandort stieg dichter Rauch auf, der weithin sichtbar war. Unglücklicherweise zog die Rauchfahne über die L3015 in Richtung Bad Soden. Die Behörden haben in der Nacht eine Warnung über den Katastrophenschutz herausgegeben. Darin hieß es: „Es ist zu einem Brand gekommen, dabei wird Brandrauch freigesetzt. Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden.“ Die Anwohner wurden aufgefordert, sich vorsorglich in geschlossene Räume zu begeben sowie Fenster und Türen zu schließen – allerdings erreichte diese Information die Bürgerinnen und Bürger in Bad Soden nicht!

Der Großbrand hatte auch Auswirkungen auf die nahegelegene S4-Bahnstrecke, da die Gleise in unmittelbarer Nähe verlaufen. Die Feuerwehr konnte nicht ausschließen, dass bei dem Einsturz der Lagerhalle Teile auf die Gleise fallen würden. Die Strecke wurde bis auf Weiteres gesperrt und ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Bei der Brandbekämpfung waren rund 150 Rettungskräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Polizei vor Ort. Nach Angaben der Feuerwehr befanden sich in der Halle unter anderem Bitumen, Styropor, Holz und andere Baustoffe sowie Elektrostapler. Das Feuer wütete mehrere Stunden lang, der vordere Bereich der Halle stürzte teilweise ein. Die Löschmaßnahmen waren wohl schwierig, da die Halle gänzlich einsturzgefährdet war und aus diesem Grund nur ein Löschunterstützungsfahrzeug hinein konnte, das zudem autonom gesteuert werden musste. Dabei kamen große Mengen von Löschschaum zum Einsatz, zugleich versuchten die Rettungskräfte, sich von außen und oben Zutritt zur Halle zu verschaffen.

Gefahr durch Gasflaschen

Eine große Gefahr ging von den neben der Halle gelagerten 300 leeren und gefüllten Gasflaschen aus, die gekühlt werden mussten, damit das Feuer nicht übergreifen und eine Explosion so vermieden werden konnte. Bei den Löscharbeiten kam ein Löschroboter aus Bad Homburg zum Einsatz. Die Lagerhalle wurde mittlerweile von Baggern abgerissen, um mögliche Glutnester ausfindig zu machen. (Quelle Hessenschau). Um die Kollegen abzulösen, rückten zusätzlich zwei Löschzüge aus Schmitten an. Bis in die frühen Nachmittagsstunden des Dienstags waren die Brandnester noch nicht vollständig gelöscht. Aufgrund der Rauchbelastung wurden Proben genommen, eine Warnung für die Anwohner blieb bis in die Mittagsstunden hinein bestehen. Nach Auskunft der Polizei sei die Brandursache bislang ungeklärt. Aufgrund des andauernden Löscheinsatzes könnten die Brandermittler frühestens nach ein bis zwei Tagen ihre Untersuchungen aufnehmen.

Nach Polizeiangaben beläuft sich der vorläufig grob geschätzte Sachschaden auf über eine Million Euro.



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