Bad Soden/Sulzbach (bs) – Die Regionalbahn 11 (RB11) verkehrt als wichtige Pendlerlinie zwischen Bad Soden über Sulzbach und Frankfurt-Sossenheim nach Höchst – doch die Linie fällt seit Monaten immer wieder teilweise, mittlerweile sogar ganztägig aus. Der Bürgermeister von Bad Soden, Frank Blasch, und der Bürgermeister von Sulzbach, Elmar Bociek, sind sich einig: Die Situation ist mittlerweile untragbar geworden. „Wir haben in den letzten Monaten wirklich viel Verständnis gehabt, aber die jüngsten Entwicklungen sind einfach nicht mehr hinnehmbar“, sagt Frank Blasch. „Wir sprechen hier von Ausfallquoten von hundert Prozent der Fahrten über mehrere Tage, auch über das Wochenende. Das kann ich nicht mehr akzeptieren.“
„Der Betreiber Start lässt mittlerweile zu Gunsten eines stabileren Betriebs auf der RB12 Fahrten der RB11 tagelang ausfallen, unsere Pendler stehen dann ohne Option am Gleis, kommen nicht zur Arbeit oder zur Schule, eine Planbarkeit ist nicht mehr gegeben“, sagt Elmar Bociek.
Die beiden Stadtoberhäupter fordern alle Beteiligten auf, die Situation schnellstmöglich zu entspannen und sind sich einig, dass die Verkehrswende ohne ein gewisses Maß an Verlässlichkeit von Seiten der Betreiber nicht zu schaffen sei.
Leihzüge und Personalmangel
Die hundertprozentige DB-Tochter Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (Start) betreibt seit Dezember 2022 das Teilnetz Taunus des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, auf dem die größte Wasserstoffzugflotte der Welt zum Einsatz kommen soll. Das Unternehmen löste die bisherige Betreiberin, die Hessische Landesbahn GmbH, ab. Das Teilnetz Taunus besteht aus den Linien RB11 (Bad Soden – Sulzbach – Frankfurt-Höchst), RB12 (Königstein – Kelkheim – Frankfurt-Höchst – Frankfurt Hbf), RB15 (Brandoberndorf – Usingen (–Friedrichsdorf – Bad Homburg – Frankfurt Hbf)) sowie RB16 (Friedberg – Friedrichsdorf – Bad Homburg).
Von den bestellten Zügen von Alstom sind bisher erst wenige geliefert worden. Im Taunusnetz sind deshalb nach wie vor überwiegend Dieselzüge unterwegs. Der Streckenbetreiber Start arbeitet seit Monaten mit Leihzügen, um den Verkehr auf den vier Linien aufrecht zu erhalten. Hinzu kommt eine angespannte und bisher nicht gelöste Personalsituation beim Betreiber. Im Juli wurde der Betrieb der RB11 wegen Personalmangels tagelang komplett eingestellt.