Neu im Stadtmuseum: Urkunde mit Originalunterschrift des Kaisers

Bad Soden
(bs) – Ab sofort kann im Stadtmuseum eine Urkunde des deutschen Kaisers Ferdinand II. (1578-1637) bewundert werden. Handschriftlich bestätigte er in Regensburg die besondere Stellung der beiden Taunusorte Sulzbach und Soden als Reichsdörfer, die somit keiner unmittelbaren Landesherrschaft, sondern dem Kaiser direkt unterstellt waren.

Die Urkunde konnte von der Stadt Bad Soden am Taunus für rund 1.000 Euro im Kunsthandel erworben werden. Nun hat das Stadtmuseum eine Vitrine anfertigen lassen, die dieses wertvolle und für die Sodener Geschichte so wichtige Exponat aufnimmt. Die Vitrine ist mit einer Klimakassette versehen, um eine optimale Feuchtigkeit für die Urkunde zu gewährleisten. Sie steht – nicht zu übersehen – im Gang des Stadtmuseums.

Bürgermeister Dr. Frank Blasch zeigte sich sehr erfreut über das neu ausgestellte, historisch einzigartige Exponat. „Für das Sichtbarmachen der Geschichte unserer Stadt ist das ein ganz wertvolles Dokument“, sagte Dr. Blasch.

Das Schriftstück wurde während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) gefertigt. Es ist damit auch eine Machtdemonstration des Kaisers, der die Gegenreformation durchsetzen wollte.

Bereits Kaiser Sigismund hatte 1434 die sogenannte Reichsfreiheit der beiden Bauerndörfer bestätigt. Die Reichsunmittelbarkeit bescherte den Dörfern Sulzbach und Soden Privilegien und Freiheiten in Rechtsprechung und Verwaltung. In der Realität bedeutete sie jedoch auch die Abhängigkeit von der Reichsstadt Frankfurt und den Kurfürstentümern Kurpfalz bzw. Kurmainz.

Die Urkunde kann im Stadtmuseum ohne Anmeldung besichtigt werden; die Öffnungszeiten sind mittwochs, samstags und sonntags von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Die Kontaktdaten werden vor Ort erhoben.

Unter der Lupe ist die Originalunterschrift des Kaisers zu sehen.



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