Öffentlicher Bücherschrank findet viel Zuspruch

Bücherschrank Foto: Stadt Bad Soden

Bad Soden (bs) – Sie suchen ein schönes Buch für die Sommerurlaubslektüre am Strand? Oder beim Aufräumen zu Hause sind Sie auf gelesene „Schätzchen“ gestoßen, die auch andere erfreuen könnten? Dann ist der öffentliche Bücherschrank an der Ecke Adlerstraße / Königsteiner Straße bestimmt eine gute Idee. Er steht dort schon seit Dezember 2012 und gehört mittlerweile fest zum Stadtbild. Viele Nutzer wollen ihn offensichtlich nicht mehr missen, denn Betrieb herrscht immer rund um das verglaste „Mobiliar“, ein ständiges Geben und Nehmen ganz unterschiedlicher Schmöker. Frank Otters von der CDU-Fraktion hatte damals die Idee zum öffentlichen Bücherschrank an diesem Standort ins Spiel gebracht. Er hatte mit der Süwag einen Sponsor für den Schrank gefunden, Mitglieder aus CDU-Fraktion und -Vorstand sponserten aus ihren privaten Geldbeuteln das Fundament und Frank Otters selbst übernahm die Miete für die Aufstellfläche und organisierte die Einrichtung. Als Schirmherrin konnte die Nele-Neuhaus-Stiftung gefunden werden. Der Schrank hat jeweils fünf Ablageflächen und ermöglicht den Zugriff von zwei Seiten. Etwa 150 Titel warten im Schnitt auf neue Abnehmer und machen gerne Platz für neuen Lesestoff. Natürlich gibt es auch einige Regeln, die beim Büchertausch beachtet werden müssen. „Bitte keine politischen, religiösen, anstößige oder alt-verlesene Bücher reinstellen“, erläutert Frank Otters, „die werden von uns aussortiert.“ Dass sich zuunterst ein als „Kinderfach“ beschriftetes Regal befindet – also eine Ablage, die extra für Kinderbücher vorgesehen ist – nähmen einige nicht so genau. „Insgesamt sind wir aber mit dem Ablauf sehr zufrieden“, resümiert Frank Otters, „eigentlich ist dort immer was los, der Bücherschrank hat sich etabliert.“

Historische Gaslampe

Rund ein Jahr nach Inbetriebnahme des Bücherschranks gesellte sich Ende 2013 eine schmucke, historische Gaslampe an diesem zentralen Ort in der Innenstadt hinzu. Sie war ein Geschenk der Mainova AG; das Energieunternehmen versorgte zu diesem Zeitpunkt die Stadt seit 100 Jahren mit Erdgas. Bad Soden war die dritte Kommune in der Region, die 1913 ans Frankfurter Gasnetz angeschlossen wurde. Die Gasleuchte kommt allerdings ohne Gas aus, stattdessen wird sie mit moderner LED-Technik betrieben. Was außerdem besonders an ihr auffällt: Ein gusseiserner Adler ziert ungefähr in Hüfthöhe den Pfeiler der Laterne. Er könnte an das Hotel Adler erinnern, das sich bis 1961 an dieser Stelle befunden hat und der Straße ihren Namen gab. Ein weiterer möglicher Bezug: Soden stand bis 1803 unter Frankfurter und Mainzer Herrschaft, die Verbindung zur Reichsstadt und dem Reichsadler war dadurch immer gegeben.



X