Stadtpolitik (fast) wie bei den „Großen“

Bürgermeister Dr. Frank Blasch und Sven Griese (re.) erklären im Kinderparlament die Pläne für den Neubau der Feuerwache. Foto: Stadt Bad Soden

Bad Soden
(bs) – Vergangene Woche trafen sich rund 40 Schülerinnen und Schüler der vier Bad Sodener Grundschulen zur ersten turnusgemäßen Sitzung des Kinderparlaments im neuen Schuljahr in den Schulungsräumen der Bad Sodener Feuerwehr. 24 Jungparlamentarier sind erst ganz frisch im Amt und erlebten ihre 1. Sitzung, aber auch für die „alten Hasen“ war einiges neu. Die Stadtverwaltung hat das Konzept des Kinderparlaments überarbeitet. Neben den Anträgen der politischen Nachwuchskräfte steht ab sofort auch immer ein informatives Thema aus der Verwaltung auf der Agenda. In der aktuellen Sitzung ging es um die Aufgaben der Bad Sodener Feuerwehr und den Bau der neuen Feuerwache.

Die jeweils zwei Vertreterinnen und Vertreter der dritten und vierten Klassen der Sodener Grundschulen suchten am Eingang aufgeregt nach ihren Namensschildern, bevor Stadtverordnetenvorsteher Helmut Witt und Bürgermeister Dr. Frank Blasch alle begrüßten und vor allem den Neulingen der Schülervertretungen die Arbeit des Kinderparlaments erklärten. Zwei bis drei Sitzungen und eine Spielplatzbegehung finden jedes Schuljahr statt, die Kinder können vorab Anträge und Vorschläge einreichen, die dann während des Treffens besprochen und verabschiedet werden – genau wie in der Stadtverordnetenversammlung der „Großen“.

Viele Fahrzeuge und zu wenig Platz

Einen besonderen Programmpunkt hatten Sven Griese, Hauptbrandmeister und Wehrführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Soden, und sein Kollege Marcus Bauer, Oberbrandmeister und stellvertretender Wehrführer, vorbereitet: In einem Film wurde die Arbeit der Feuerwehr vorstellt und erklärt, warum der Bau der neuen Feuerwache so wichtig ist. „Die Fahrzeuge der Feuerwehr passen nicht mehr alle in die Fahrzeughallen, und wenn wir ausrücken müssen, können wir nicht gleichzeitig in die Löschzüge steigen, weil es zu eng ist und die Türen dann nicht aufgehen“, berichtete Sven Griese.

Autos oft zu schnell unterwegs – Spielplätze sind Top-Thema

Im Anschluss diskutierte Bürgermeister Dr. Blasch mit den Kindern die eingegangenen Anträge und Vorschläge. Viele Fragen drehten sich rund um das Thema Verkehr. Die Autos seien oft zu schnell unterwegs und es gebe zu wenige Querungsmöglichkeiten auf der Königsteiner Straße zwischen Eisdiele und der Hauptstraße in Neuenhain, monierten die Kinder. Dazu gebe es schon Überlegungen im Stadtparlament, berichtete der Bürgermeister und auch über mehr Warnschilder wie zum Beispiel „Vorsicht Schulkinder“ könnte man nachdenken, nahm er als Hausaufgabe mit. Dem Wunsch nach einem weiteren Spielplatz im Alten Kurpark musste er allerdings eine Absage erteilen: Der Kurpark ist denkmalgeschützt und einen Spielplatz darf es daher im Parkgelände nicht geben.

Dass ein Spielplatz zwischen Kernstadt und Neuenhain fehlt, bestätigte der Bürgermeister. Er werde die Augen nach einem passenden Grundstück offen halten. Den Wunsch nach mehr Liegestühlen in den Stadtparks lehnte das Kinderparlament mehrstimmig ab, denn diese seien, wie die bestehenden Sitzmöglichkeiten, anfällig für Schmierereien, was nicht schön aussähe und viel Geld bei der Reinigung koste.

Der beliebte Abenteuerspielplatz beschäftigte mehrere Anfragen. Das Kinderparlament stimmte dafür, einen Antrag zur Erweiterung und Verschönerung der Spielanlage über Stadtverordnetenvorsteher Helmut Witt an die Stadtverordnetenversammlung zu stellen.

Viel zu schnell ging die Zeit vorbei, aber schon im Frühjahr steht die nächste Sitzung an, bevor dann vor den Sommerferien die beliebte Spielplatzbegehung des Kinderparlaments auf der Agenda steht. Hier werden ausgewählte Spielplätze in allen drei Stadtteilen unter die kritische Lupe der Nutzer genommen und immer viele Vorschläge und Wünsche gesammelt.



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