Photovoltaik-Anlagen steuerbefreit und gefördert

Eschborn (ew). Angesichts der vergangenen heißen Sommer und der vielen Sonnenstunden, die auch dieses Jahr noch zu erwarten sind, drängt sich das Thema nahezu auf. Die Nutzung von Solarenergie, die mit rund 1000 Watt pro Quadratmeter an bis zu 1000 Stunden im Jahr bereitsteht.

Einer Studie zufolge sind etwa 20 Hektar Dachfläche in Eschborn für Solarenergie nutzbar. Die meisten davon befinden sich in privater Hand. Tatsächlich genutzt wird davon bisher nur ein Zehntel, allerdings könnten rund 40 Prozent des Strombedarfs der Stadt durch Photovoltaik (PV) gedeckt werden. „Ein großes Potenzial liegt also noch brach, und das wollen wir als Kommune mit Hilfe der Solarkampagne des Landes Hessen ‚Hol Dir die Sonne vom Dach‘ aktivieren“, so Bürgermeister Adnan Shaikh. Das Potenzial der eigenen Dachflächen verrät ein Blick in das Solarkataster der Landesenergieagentur Hessen (LEA).

Solarenergie wird gerade für viele Besitzer von Eigenheimen noch interessanter, nachdem Anfang Juni das Bundesministerium der Finanzen eine neue Regelung erlassen hat. Demnach sind kleine PV-Anlagen, die ab 2004 auf selbstgenutzten Ein- und Zwei-Familienhäusern errichtet wurden, künftig steuerbefreit. Einkünfte aus Anlagen mit einer Leistung von maximal zehn Kilowatt-Peak (kWp) müssen also bei der Einkommensteuererklärung nicht mehr angegeben werden. Diese Neuregelung macht es für private Eigentümer deutlich attraktiver, sich selbst mit Solarstrom zu versorgen. PV-Anlagenbetreiber sichern sich neben Steuervorteilen auch einen langfristig stabilen Strompreis. Zusätzliche Erlöse können aus Vermarktung und Einspeisung von überschüssigem Strom ins öffentliche Netz erzielt werden.

Einfacher Weg zur eigenen Anlage

Außerdem kann eine Zehn-kWp-Anlage mit bis zu 2000 Euro Unterstützung durch die Stadt Eschborn rechnen. Seit Januar 2021 wird zusätzlich zur Gewinnung von Solarthermie auch die private Erzeugung von Solarstrom mittels PV-Anlagen auf dem eigenen Dach sowie dessen Nutzung mit Stromspeichern im Haus oder mit Ladestationen für die Elektromobilität gefördert. „Damit hat die Stadt offensichtlich den ‚Klima-Nerv‘ der Zeit getroffen. Mit der Folge, dass wir bis zum Jahresende wohl 200 statt der sonst rund 100 bewilligten Förderanträge zur energetischen Sanierung zählen werden“, hofft Shaikh mit Blick auf die bereits 95 eingegangenen Anträge in diesem Jahr. Auch Mieter können Mini-PV-Module, die mit bis zu 400 Euro gefördert werden, beispielsweise auf dem Balkon nutzen oder von Mieterstromprojekten im Haus profitieren.

Wer sich dafür interessiert, vereinbart am besten zuerst einen Termin bei der kostenlosen Energieberatung der Stadt (donnerstags von 8 bis 14 Uhr per Rückruf nach Voranmeldung per E-Mail an Energieberatung[at]eschborn[dot]de). Auch der Solar-Check der Verbraucherzentrale hilft weiter: www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.



X