Stadt ist Vorreiter beim Thema Sicherheit

ORT:

Eschborn (MS). Spätestens seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist das Thema Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen wieder in aller Munde. Vielerorts wurden wegen der verschärften Sicherheitsauflagen Feste abgesagt, wie zum Beispiel das Frühlingsfest im benachbarten Sossenheim. Die Stadt Eschborn hat vorgesorgt. Schon vor dem Anschlag in Magdeburg hat die Stadt für 288.000 Euro mobile Sperren und so genannte „Pitagone“ angeschafft, die sie nun auch an andere Kommunen in der Nachbarschaft ausleihen will.

Insgeamt gehören zur Ausstattung der Stadt jetzt 120 Sperr-Elemente, die erstmals beim Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember zum Einsatz kamen. Außerdem gibt es jede Menge Lager- und Transportboxen für die Absperrungen.

Die Sperren sichern seitdem große Veranstaltungen, zuletzt den Fastnachtsumzug im Februar. Aber auch beim Radrennen am 1. Mai und beim Eschenfest werden sie zum Einsatz kommen. „Als Stadtverwaltung haben wir frühzeitig auf die Sicherheitsbedenken bei Großveranstaltungen reagiert und sind vorausschauend tätig geworden sind. Aus zahlreichen Rückmeldungen, die uns seit der Anschaffung der Fahrzeugsperren aus der Stadtbevölkerung erreicht haben, können wir erkennen, dass die zusätzlichen Schutzmaßnahmen auf große Zustimmung stoßen“, erklärt Bürgermeister Adnan Shaikh.

Das Land Hessen hat zwischenzeitlich ein Sofortprogramm „Sicherheit bei Veranstaltungen“ aufgelegt, dass die Anschaffung von Absperrungen unterstützen soll. Die Stadt Eschborn hofft, dass sie für ihre Investition noch von dem Programm profitieren kann.

Die Landesregierung will nach eigenen Angaben „mit Augenmaß und Pragmatismus“ für Sicherheit auf Festen und Großveranstaltungen sorgen und will verhindern, dass Events aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. „Veranstaltungen, wie beispielsweise Volksfeste, Jubiläen, Wanderungen und Radveranstaltungen, gehören zu unserer Kultur. Sie sind wichtig für das fröhliche und gesellige Zusammensein der Menschen und damit den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, sagt Innenminister Roman Poseck.

Für das Programm steht ein Betrag in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung, was angesichts der enormen Kosten nicht besonders viel ist. Die Landesregierung setzt auf interkommunale Zusammenarbeit. Denn Voraussetzung für einen Zuschuss ist, dass sich Kommunen zusammenschließen, um sich in Sicherheitsfragen zu unterstützen sowie gemeinsam Sicherheitsmaßnahmen anzuschaffen und zu bewirtschaften. „Feste finden in der Regel nicht zeitgleich statt, so dass beispielsweise Sperren von verschiedenen Kommunen genutzt werden können“, erklärt Roman Poseck.

So will es auch die Stadt Eschborn tun. Wenn die Sperr-Elemente nicht für eigene Veranstaltungen gebraucht werden, sollen sie bei Bedarf an Schwalbach, Sulzbach, Bad Soden oder andere Städte der Umgebung ausgeliehen werden.

Grundsätzlich ist es nach Ansicht der Landesregierung nach wie vor sicher, in Hessen öffentliche Veranstaltungen zu besuchen. Roman Poseck: „In Hessen haben in den vergangenen Monaten unzählige Veranstaltungen trotz angespannter Sicherheitslage friedlich und fröhlich stattfinden können. Dies gilt für die Fußball-Europameisterschaft genauso wie für die Weihnachtsmärkte und die Faschingsumzüge. Auch bei diesen Veranstaltungen haben alle Beteiligten gut und eng zusammengearbeitet. Darauf gilt es jetzt aufzubauen und für die bevorstehenden Feste und Veranstaltungen die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.“

So genannte „Pitagone“ sehen ein bisschen aus wie Panzersperren und sind deutlich zierlicher und mobiler als die bisher genutzten Betonblöcke.Foto: ARX

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