Am „Tag des Denkmals“ ein barockes Kleinod entdecken

Diakon Diethard Fries und Martina Gräf an der Skulptur des Heiligen Franziskus im Skulpturengarten.Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Die 1717/1718 erbaute Heilig-Kreuz-Kirche in Burgholzhausen ist ein barockes Kleinod. Sie und den Skulpturengarten mit seinen Werken entdecken können Besucher am „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 11. September. Für die erste Teilnahme am „Tag des offenen Denkmals“ hat die Kirchengemeinde ein eigenes Programm zusammengestellt und Flyer für den Skulpturengarten und die Kirche drucken lassen.

In den Tag starten die Gemeindemitglieder und Besucher mit einem Gottesdienst um 10 Uhr mit Oliver Klaar. Um 11 Uhr eröffnet Pater George aus Indien gemeinsam mit Bürgermeister Lars Keitel und Kreistagsmitglied Hans Leimeister das Programm mit der Burgholzhäuser Gesangsgruppe „LaCappella“. Eingeladen zur Premiere wurde Weihbischof Dr. Udo Benz aus Mainz, wie Diakon Diethard Fries und Martina Gräf informieren. Nach dem Gottesdienst finden Führungen „durch das barocke Kleinod“ und den Skulpturengarten statt.

Um 13 Uhr zeigt Diplom-Restauratorin Christiane Kunz-Weiß Interessenten, was sie alles im Rahmen ihrer Restaurierungen in der Barockkirche freigelegt und entdeckt hat. Zu den spektakulären „Funden“ gehört das Deckengemälde. Es wurde irrtümlich immer als Darstellung der Aufnahme Mariens in den Himmel gedeutet. Als der Schmutz der Zeit entfernt worden war, entpuppte sich das Deckengemälde als Darstellung der Dreifaltigkeit. 14 Tage lang hat die Restauratorin die Vergoldung des Medaillons über dem Altar mit dem Skalpell vom weißem Farbüberstrich befreit. Eine Taube stellt symbolisch den Heiligen Geist dar. Dieser ist von göttlichen Strahlen umgeben und wird von sechs Engeln begleitet. Jetzt strahlt er wieder im vollen Glanz. So wie der barocke Hochaltar, der 1718 geschnitzt wurde.

Er stellt in der Vertikalen die Dreifaltigkeit dar: oben Gott Vater, in der Mitte Jesus mit Maria und Josef sowie im unteren Segment das Irdische. Einen oder mehrere Blicke nach oben an die Decke des Gotteshauses zu werfen lohnt sich ebenfalls. Als Vorlage für den angedeuteten Umlauf in der Kuppel diente der Petersdom in Rom. Sehenswert ist auch der aus Sandstein gefertigte Rahmen des Haupteingangs mit dem Wappen des Stifterehepaares, der Freiherren von Ingelheim. Die in der Gegenreformation entstandene kleine, katholische Dorfkirche fällt durch eine anspruchsvolle architektonische Gestaltung, aufwändige Inneneinrichtung samt festlich gestaltetem Innenraum auf. Auch Oliver Glaap wird Besucher durch die Kirche führen.

Durch den Skulpturen-Garten der Heilig-Kreuz-Kirche in Burgholzhausen führt um 14.30 Uhr Besucher Diakon Diethard Fries. „Drei Werke stammen von der Künstlerin Franziska Lenz-Gerharz. Die Skulptur des Heiligen Franz von Assisi hat die Künstlerin Gudrun Müsse Florin gestaltet“, informiert der Diakon. Zu sehen ist die Darstellung aus der Schöpfungsgeschichte ( Gen. 1.14-19) „Er sprach – es geschah – es war gut!“ Die Erschaffung von Erde, Sonne, Mond, Sternen und des Menschen. Mit eingefügt hat die Künstlerin das Gedicht von Eduard Mörike „ln ihr sei’s begonnen ....“. Darunter ist die Skulptur der Maria zu sehen, die dem Betrachter Jesus entgegenstreckt. „Seht das Licht, das die Heiden erleuchtet.“

Mitten in der Natur neben der Barockkirche sitzt der Heilige Franz von Assisi, der Schutzpatron der Heilig-Kreuz-Gemeinde Burgholzhausen. „Von Jesus gerufen: Franziskus, siehst du nicht wie meine Kirche zerfallt, bau sie wieder auf.“ Und so stellt er die Kirche wieder auf ihr altes Fundament: die Liebe. Sie ist die Botschaft, die auch heute brandaktuell ist. Und so sind die Besucher bei der Frage angelangt, die jeden Menschen erreicht: „Woher komme ich, wohin gehe ich?“ Diese Skulptur steht am Eingang des katholischen Friedhofs. „Der Mensch kommt aus der Erde, durchschreitet unsere Welt und geht.“

Auf dem Friedhof steht seit 1763 das Kreuz mit Jesus als Zeichen für die Erlösung und die Botschaft „Im Tod ist das Leben“. Doch nicht nur für die Erwachsenen, sondern auch für Kinder haben sich die Gemeindemitglieder ein Programm ausgedacht. Ab 14 Uhr lädt Ulrike Meier, Jugendlichen als Gruppenleiterin der Messdiener bekannt, zu einer Quiz-Rallye ein. Danach sind alle Besucher zum gemütlichen Ausklang mit Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus willkommen.

Eine Taube stellt symbolisch den Heiligen Geist dar. Dieser ist von göttlichen Strahlen umgeben und wird von sechs Engeln begleitet.

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