Friedrichsdorf. Die Burgspielschar Burgholzhausen probt zurzeit auf Hochtouren für die baldige Aufführung ihres aktuellen Stücks „Der gestiefelte Kater“. Das Märchen von den Brüdern Grimm wurde von Ingo Sax überarbeitet und um einiges origineller und spannender gestaltet. Das Schauspiel für die ganze Familie wird im Juni, verteilt auf vier Wochenenden, präsentiert.
„Mir ist wichtig, dass jeder mitspielen kann, der möchte“, erklärte Jan Tore Ohlsen, der Vorsitzende der Burgspielschar, „daher gibt es auch einige Rollen mit wenig oder ohne Text für jüngere Kinder. Bei den einfachen Liedern kann jeder mitsingen. Außerdem haben wir uns für den ‚Gestiefelten Kater‘ entschieden, da die abgewandelte Version dem ‚alten‘ Märchen Witz verleiht und die Lieder das Stück auflockern.“ Die Inszenierung hat der Regisseur und Theaterpädagoge Henri Lemus übernommen. Er arbeitet zum ersten Mal mit der Burgspielschar zusammen: „Wir haben im Februar mit Schauspieltraining angefangen. Weg vom Text, hin zum Körper, war das Motto. Es ging darum, die Geschichte und die Rollen zu verkörpern“, erläutert Lemus. Wichtig waren vor allem Mimik, Gestik, Sprache und Improvisieren, sodass sich die Schauspieler von kleinen Fehlern auf der Bühne nicht herausbringen lassen. Erst danach wurden die Rollen verteilt.
Die 32 Kinder und Jugendlichen zwischen vier und 18 Jahren proben zweimal die Woche, Montag und Donnerstag, von 17.30 bis 19.30 Uhr. Als Probenorte dienen die Freilichtbühne „Alte Burg“ und die „Alte Schule“ Burgholzhausen. In den vergangenen zwei Wochen hätten sie auf der Freilichtbühne geprobt, erzählte Jan Tore Ohlsen. Doch aufgrund des Unterwetters mussten sie die heutige Probe in die „Alte Schule“ verlegen. Die zwei doch recht kleinen Räume für 32 Schauspieler wurden jedoch effizient genutzt. In einem Raum wurden verschiedene Szenen des Stückes geprobt und alle, die nicht darin vorkamen, übten die Lieder in dem anderen Raum. „In den letzten Wochen geht es vor allem um das ‚Feintuning‘. Die nächsten Proben sind mit Kostümen, und auch das Umziehen muss geübt werden“, informierte Jan Tore Ohlsen, „An den kommenden Wochenenden planen wir noch Extra-Proben und in der letzten Woche vor der Aufführung üben wir von Montag bis Donnerstag jeden Tag.“ Der Vorsitzende hatte in der fünften Klasse seinen ersten Auftritt bei der Burgspielschar und schlüpfte seitdem in mehrere Rollen, auch bei der Erwachsenengruppe. Bereits seit sechs Jahren sitzt er nun schon im Vorstand der Burgspielschar.
Doch worum geht es in der etwas veränderten Version von „Der gestiefelte Kater“? Der alte Müller hat seinen Betrieb an die nächste Generation übergeben. Doch während die beiden älteren Söhne (Jonas Oellbrunner und Ida Höflein) die Mühle und den Esel bekommen, muss Klaus-Dieter Müller, der jüngste Sohn, gespielt von Joel Kavanagh, sich mit dem alten Mühlenkater zufriedengeben. Es zeigt sich schnell, dass der sprechende und Stiefel tragende Kater (Madita Lepper) ein ziemlich eigenwilliges und gewitztes Tier ist. Da er sich so gar nicht mit dem kärglichen Leben bei seinem neuen Herrn abfinden will, ersinnt er einen äußerst listigen Plan. Die Bewohner des königlichen Schlosses quält die Langeweile. Aus demselben Grund spielt die Nachbarin, Fürstin Bianca de Noire (Jule Harff), eine mächtige Zauberin, ihnen laufend dumme Streiche. Da ist der plötzliche Besuch eines sprechenden Katers sehr willkommen, bringt er doch Abwechslung in den faden Adels-Alltag. Als der scharfsinnige Kater dann noch von seinem reichen und charmanten Herrn, dem Grafen Delechat schwärmt, will die Königsfamilie diesen natürlich schnellstens kennenlernen.
Wird der Kater es schaffen, aus dem schwerfälligen Klaus-Dieter Müller den wohlhabenden und kultivierten Grafen Delechat zu machen? Kann er auch das Problem mit der nervigen und gefährlichen Fürstin lösen? Und wieso ist er überhaupt so schlau und sprachgewandt? Tja, an dieser Stelle werden wir die Katze noch nicht aus dem Sack lassen, denn die Zuschauer erwartet ein ganz neuer Blick auf ein klassisches Märchen. „Das witzige Stück ist für die ganze Familie und hat für jeden etwas dabei“, verspricht auch Jan Tore Ohlsen.
!Aufführungen finden an den folgenden Terminen auf der Freilichtbühne „Alte Burg“ in Burgholzhausen statt: Samstag, 8. Juni, 17 Uhr, Sonntag, 9. Juni, 11 Uhr, Samstag, 15. Juni, 17 Uhr, Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr, Samstag, 22. Juni, 17 Uhr, Sonntag, 23. Juni, 11 Uhr, Samstag, 29. Juni, 17 Uhr sowie Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene zehn Euro, für Kinder ab drei Jahren sieben Euro. Inhaber eines Seniorenpasses der Stadt Friedrichsdorf bezahlen neun Euro. Karten gibt es im Internet unter www.burgspielschar.de oder an der Vorverkaufsstelle „Holiday Land Reisebüro Stosius“ im Taunus Carré. Am Tag der Aufführung können Restkarten an der Kasse der Freilichtbühne erworben werden.