Die etwas andere Einschulungsfeier

Luis Veit und Sven Bernhardt (beide 5) sind bereits seit dem Kindergarten beste Freunde. Fotos: fch

Friedrichsdorf
(fch). In 50 Jahren werden die 85 neuen Schüler der Hardtwaldschule, die zu den rund 55 600 Erstklässlern in Hessen gehören, ihren Enkeln berichten, dass ihre Einschulungsfeier anders ablief als alle bisherigen. Zum Start ins Schuljahr gab es nicht eine große Feier mit allen Kindern, sondern pandemiebedingt vier Feiern in versetzten Zeitfenstern an zwei Tagen.

Begleitet werden durfte jeder Schüler bei der Einschulungsfeier der Hardtwaldschule in Seulberg am Dienstag nur von maximal zwei Personen. In Coronazeiten herrschen eben andere Regeln. Auch der Freundeskreis schenkte im lichtdurchfluteten Foyer der Grundschule keine Getränke aus, servierte keinen Kuchen. Dafür gab es vom Hochtaunuskreis für jeden neuen Grundschüler einen Hygienebeutel mit Maske und Seife, für die Eltern eine zweiseitige Information über den Ablauf an der Grundschule mit Eingangsstufe.

An zwei Tagen heißen Schulleiterin Regine Heydrich-Christ und ihre Kollegen die Schüler der Delfin-, Känguru-, Wal- und Raben-Klassen willkommen. Begrüßt wurden die neuen Schüler und ihre Eltern von Lehrerin Monika Strunk und der Klasse 2a mit einem „Sockentheater“. Der Chor der Klasse 2c und Musiklehrer Benedikt Baum hatten das „Schlangenlied“ einstudiert und der Trommelkurs der Klasse 2b begrüßte alle unter Leitung von Musikschulleiter Andreas Graf mit einem rhythmischen „Schlagzeugbeat“. Nach dem Durchschreiten einer symbolischen Eingangstür, die einige vorsichtig, andere voller Elan passierten, verließen die Nasen-Mundschutz-Masken tragenden Schüler mit Ranzen und Schultüten das Foyer, um erstmals in ihre Klassenzimmer zu gehen.

Kein Mundschutz im Klassenraum

Im Klassenraum durften die Erstklässler dann endlich ihren Mundschutz ablegen. Die Schulleiterin nutzte die Gelegenheit, um die Eltern weiter zu informieren. Die Hardtwaldschule Seulberg ist eine von vier Grundschulen in Friedrichsdorf. Derzeit unterrichten fast 30 Lehrer 350 Kinder in 17 Klassen. Seit über 40 Jahren ist die Hardtwaldschule eine Grundschule mit Eingangsstufe. „Durch die Eingangsstufe gibt es fünf Schuljahre mit je drei bis vier Parallelklassen“, informierte die Schulleiterin. In Hessen wird die Früheinschulung Fünfjähriger in die Eingangsstufe bereits seit 1968 praktiziert. An der Hardtwaldschule wurde die Eingangsstufe1973 eingeführt. Die zweijährige Eingangsstufe soll einen behutsamen Übergang vom Kindergarten zur Grundschule ermöglichen. Vermittelt werden den Fünfjährigen in den beiden Jahrgängen E 1 und E 2 wichtige Grundqualifikationen und -kompetenzen.

Schulleiterin Regine Heydrich-Christ dankte ihrem Kollegium und den Eltern für die Mitarbeit bei der Bewältigung der großen organisatorischen Aufgabe für vier Feiern. Wichtig war es allen, den Eingangsschülern das Gefühl zu vermitteln, dass Schule schön ist. Dabei helfen werden den Erstklässlern in den fünf Grundschuljahren in den kommenden beiden Schuljahren ihre Paten aus dem dritten Schuljahr. Vorerst allerdings nur in den Pausen und mit Abstand.

Zur Feier ihres ersten Schultages hatten die Schüler großen Wert auf ihr Outfit gelegt. Einige hatten sich für Glitzershirt und coole Baseballkappen entschieden, andere für schicke Kleider und weiße Schleifen im Haar. Zu den Erstklässlern gehören auch Sven Bernhardt und Luis Veit. Beide gehen mit einem weiteren Kindergartenfreund in die Känguru-Klasse. „Sven freut sich auf die Schule und das Auspacken der Schultüte“, verrät seine Mutter Christine Bernhardt. Seine Krokodilschultüte hat er gemeinsam mit Papa Jens Bernhardt gebastelt. Bei Luis Veit bastelte seine Mutter eine Weltraumtüte. Mit ihr ist er in die unbekannte Galaxie Schule aufgebrochen. Auch Celina D’Antoni und ihre Mutter Katarina sind auf den Inhalt der Schultüte gespannt. Gebastelt und gefüllt hat sie Celinas Omi Heidrun Kühnel. Das Erdbeer-Design wählte die Omi ganz nach dem Geschmack ihrer Enkelin aus. Die liebt die süßen Früchtchen über alles. Auch Celina freut sich auf die Schule und darauf, dass ihre beiden Freundinnen aus der Kita Wirbelwind mit ihr in eine Klasse gehen. Porträtfotos der neuen Erstklässler können alle anderen Hardtwaldschüler sich auf Schautafeln im Flur ansehen. Die Patenschüler haben sie mit fröhlichen Tierbildern eingerahmt.

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