Friedrichsdorf auf Platz 3 in Hessen

Friedrichsdorf (fw) Friedrichsdorfer bewerten die Situation für Radfahrende mit schwachem Befriedigend verhältnismäßig gut. Beim heute in Berlin vorgestellten Fahrradklima-Test des ADFC landete Friedrichsdorf mit der Note 3,42 bundesweit auf Platz 29 von 415 der fahrradfreundlichsten Städte zwischen 20 000 und 50 000 Einwohnern. In Hessen belegt Friedrichsdorf den sehr guten 3. Platz von 39 Städten in seiner Größenklasse. 103 Friedrichsdorfer haben an der bundesweiten Befragung teilgenommen, dies sind etwas weniger als 2018 (139).

Die Entwicklung zeigt ein gemischtes Bild. So haben sich die Noten bei den Fragen zum Fahrraddiebstahl, den Zeitungsberichten, der Öffnung von Einbahnstraßen und der Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer im Bereich von 0,6 bis 0,4 Notenpunkten verbessert, geringfügige Verschlechterungen gab es in den Feldern „Breite der Radwege“, „Führung an Baustellen“ und „Oberflächen der Radwege“ (0,1 bis 0,3).

Der Verkehrspolitische Sprecher des ADFC Bad Homburg/Friedrichsdorf, Ralf Gandenberger, sagt: „Dies ist ein vergleichsweise gutes Ergebnis, das fast überall über dem Durchschnitt vergleichbarer Gemeinden liegt. Nur die Verkehrsführung des Radverkehrs an den vielen neuen Kreiseln wird von einigen Radfahrern als verbesserungsfähig wahrgenommen. Friedrichsdorf kann auch mehr Platz für gute Radwege, ein zusammenhängendes Radwegenetz und ausreichend Fahrradparkplätze an Haltestellen, Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden schaffen.“

Neben der Beurteilung von vorgegebenen Fragen mit Schulnoten nutzten knapp 50 Teilnehmer des Fahrradklima-Tests auch die Möglichkeit, Anmerkungen zur Fahrradsituation in Friedrichsdorf zu machen. Dabei zeigt sich ein heterogenes Bild, die Radwege an neuen Straßen werden überwiegend gelobt, im Bestand wird Verbesserungsbedarf gesehen. Einige Kommentatoren glauben, dass es noch erhebliches Steigerungspotential für den Radverkehr gäbe und viele Friedrichsdorfer aufgrund der Radsituation noch das Auto benutzten. Zusammengefasst scheinen viele Friedrichsdorfer mit der Situation einigermaßen zufrieden zu sein, wenn auch die Note 3,42 noch reichlich Luft nach oben lässt. Immerhin fühlen sich die Friedrichsdorfer als Radfahrer mehr akzeptiert als in anderen Städten, man wünscht sich aber eine intensivere Unterstützung des Radverkehrs durch die Stadt (Note 4,1), die Imagepflege für das Fahrrad betreiben und die Friedrichsdorfer zur häufigeren Fahrradnutzung animieren sollte. Die schlechteste Note (5,2) erhielt Friedrichsdorf bei der Frage nach öffentlich verfügbaren Fahrrädern.

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt. Rund 230 000 Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, davon nur 15 Prozent ADFC-Mitglieder. 1024 Städte kamen in die Wertung, mehr als jemals zuvor. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und ob die Stadt in Zeiten von Corona das Fahrradfahren besonders fördert. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.

Zusätzliche Informationen:

!Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 200 000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrer in Deutschland und weltweit. Die detaillierten Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2020 finden sich im Internet unter www.fahrradklima-test.adfc.de, die digitale Pressemappe gibt es unter www.adfc.de/presse.



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