Friedrichsdorf. „Wenn ich hier rausgehe weiß ich, dass ich jemandem geholfen habe.“ Allein dieser Gedanke ist Christopher Saal seit seiner Jugend Grund genug, regelmäßig Blut zu spenden. So nahm auch er am Blutspendetermin in der Sporthalle des TV Seulberg am vergangenen Donnerstag teil.
Die Aktion entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK). Roswitha Niemann-Kraus übernahm die Federführung. Nachdem es aufgrund mangelnder Bereitschaft zehn Jahre lang nicht zu einem Blutspendetermin in Seulberg kam, organisierte der TV Seulberg bereits im vergangenen Jahr einen ähnlichen Spendentermin – mit großem Erfolg. 84 Personen erschienen damals. Diesmal konnte dieses beachtliche Ergebnis noch übertroffen werden, denn insgesamt 90 Menschen entschlossen sich, einen Termin zu vereinbaren und zur Blutspende zu gehen.
Doch Roswitha Niemann-Kraus half nicht nur mit, das Event auf die Beine zu stellen, sie legte sich auch selbst auf die Liege und spendete Blut. Gute Gründe dafür fallen ihr viele ein. „Nachdem ich selbst mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen hatte, wollte ich etwas zurückgeben“, erklärte sie. Vielen Menschen fehle jedoch der Bezug zur Blutspende, weiß sie aus Erfahrung. „Dabei gehen 20 Prozent der Blutspenden an Krebserkrankte. Und beinahe jeder kennt doch einen Betroffenen“, fügt sie hinzu.
Als erfahrende Blutspenderin ist Roswitha Niemann-Kraus der Ablauf bei einem solchen Termin bestens bekannt. Bei Ankunft in der Turnhalle wurde jeder Besucher zunächst einmal wie auf einem Rundgang durch die große Sporthalle geleitet. Erste Station war die Anmeldung. Danach stand ein Besuch im Labor auf dem Programm. Dort wurden die potentiellen Spender durchgecheckt und Blutdruck, Puls, Temperatur und die Konzentration des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin gemessen.
Anschließend konnten beim Gespräch mit einem Arzt letzte Fragen geklärt werden. Die Spender sollten unter anderem darüber Auskunft geben: Haben sie Allergien? Werden bestimmte Medikamente genommen? Haben sie gut gegessen und getrunken? Nun war es Zeit für die Blutabnahme. Dazu wurde jeder Patient, so auch Roswitha Niemann-Kraus gebeten, sich auf einer Liege bequem auszustrecken. Ein kleiner Pieks mit der Nadel in die Armbeuge, mehr nicht – dann lief das Blut der Friedrichsdorferin über einen Schlauch ab. Die Abnahme dauert nur fünf bis zehn Minuten, bis 500 Milliliter zusammengekommen sind. Über den Tag verteilt konnten so pro Viertelstunde sieben bis neun Teilnehmer ihr Blut spenden.
Nachdem der wichtigste Teil, die eigentliche Spende geschafft war, stand am Ende des Rundgangs die Versorgung. In Zusammenarbeit mit „Querbeet“ wurden Äpfel und Bananen, sowie Bionade aus „Luca´s Getränkemarkt Seulberg“ an die Spender ausgegeben. Nir Rosenfeld vom „Dominion Food Revolution Frankfurt“ bot zudem jedem Blutspender einen kostenlosen Imbiss – ein veganes Gyros an. „Dass durch diese Spende eingesparte Geld nutzen wir, um jedem Spender noch ein kleines Geschenk zu machen“, erzählte Roswitha Niemann-Kraus. Als kleines Dankeschön erhielt jeder schokolierte Kichererbsen aus dem Unverpacktladen „Honighalle“ sowie eine Rebwol Mehrwegpfandschüssel und einen Heißgetränkgutschein aus dem „Denns Biomarkt“.
Beim gemeinsamen Essen wurde zuletzt die tolle Bewirtung und nette Atmosphäre von vielen gelobt. Christopher Saal hofft, dass dies vor allem Erstspender dazu motiviert wiederzukommen.
Soweit keine bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen, darf grundsätzlich jeder zwischen dem 18. und 68. Lebensjahr mit einem Mindestkörpergewicht von 50 Kilogramm Blutspender werden.