Auf dem Landgrafenplatz bleibt es familiär

Fröhlich geht es zu auf dem Friedrichsdorfer Weihnachtsmarkt. Gut zu zu sehen an den lachenden Gesichtern dieser Gruppe an einem Glühweinstand auf dem Landgrafenplatz. Foto: Julian Uhrhan

Von Julian Uhrhan

Friedrichsdorf. Von allen traditionellen Pflichten eines Bürgermeisters ist das Eröffnen eines Weihnachtsmarktes wohl eine der schönsten.Besonders dann, wenn er ein so umfangreiches Programm hat wie der Weihnachtsmarkt in Friedrichsdorf auf dem Landgrafenplatz.

Über drei Tage lang konnten Besucher an den zahlreichen Ständen von über 30 lokalen und regionalen Ausstellern aus Gastronomie, Handwerk und Kunst auf dem Landgrafenplatz bei gutem Essen und heißem Glühwein ein Programm aus Live-Musik, Tanz- und Kinderaktionen, Puppentheater und Schminken genießen. Bürgermeister Lars Keitel freute sich sehr über den vielseitigen Weihnachtsmarkt und stellte in seiner Eröffnungsrede die Bemühungen der Organisatoren und Teilnehmer heraus, bei denen er sich ganz besonders bedankte, bevor er die Lichter des großen Weihnachtsbaums aufleuchten ließ. Jung und Alt drängte und bummelte um Buden und Weihnachtsbaum. Auf dem großen Platz vor dem Denkmal des Landgrafen wurde Musik gespielt und getanzt. Alissa Lerch, zweite Vorsitzende des Gewerbevereins Friedrichsdorf, der zusammen mit der Stadt viel Arbeit in den Markt gesteckt habe, wie sie berichtete, bot den Besuchern die Gelegenheit, einen der neuen Lokal-Gutscheine zu gewinnen.

Auch Volker Köpcke aus Bad Homburg schlenderte über den Markt: „Ich komme jetzt schon seit vier Jahren jedes Jahr mit meinen Freunden hierher, und obwohl Bad Homburg auch einen schönen und historischen Weihnachtsmarkt hat, ist dieser intime, familiäre Charakter in Friedrichsdorf etwas, das mich immer wieder herzieht.“ Ihm ginge es um das Beisammensein in weihnachtlicher Atmosphäre, um leckeres Essen und interessante Gespräche, erklärte Köpcke. Einer seiner Freunde, Gustav Markwat, wohnt schon seit 30 Jahren in Friedrichsdorf. Er erzählte, dass sich der Weihnachtsmarkt über die Jahre verändert habe, dass er inzwischen größer und besser organisiert sei. Allerdings vermisse er die traditionellen Weihnachtsmarktbuden mit Holzkunsthandwerk und beklagte: „Ich habe das Gefühl, dass die traditionellen christlichen Werte von Weihnachten im Schlund der Kommerzialisierung und Überfremdung verlorengehen.“ Friedrich Benker, der dritte im Freundesbunde, sehe das ähnlich, sagte er: „Ich finde, die Kultur der Weihnachtsmärkte verändert sich, und einer der Gründe ist wahrscheinlich, dass sich das Kaufverhalten und die Interessen der Gesellschaft verändert haben und die Nachfrage nach Christbaumkugeln, Strohsternen und Krippenspielfiguren einfach nicht mehr so groß ist.“ Der Besucheranstrom allerdings sprach dafür, dass der gesamte Weihnachtsmarkt ein voller Erfolg war. Und ganz sicher waren nicht nur nachdenkliche Homburger auf ihm unterwegs, sondern ebenfalls ganz viele beseelte Friedrichsdorfer.



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