Friedrichsdorf (fw). Frischer, jünger, fröhlicher. Das neue Konzept des Herbstfestes „60+“ mit Live-Band und Schlagermusik aus den 50er- und 60er-Jahren kam ausgesprochen gut an. Das Forum ausverkauft, die Hits mitreißend, viele auf der Tanzfläche, alle gut gelaunt. Besser hätte es für die Organisatoren und die Gäste nicht laufen können.
Wer kennt das nicht? Es läuft ein altes, bekanntes und geliebtes Lied im Radio und sofort fühlt sich die der Musik lauschende Person in die Zeit zurückversetzt, in der dieser Song zum Soundtrack des damaligen Lebens gehörte. Die erste große Liebe, der erste Kuss, leider auch der erste Liebeskummer und vieles mehr wurden für viele Menschen von einem ganz bestimmten Lieblingssong begleitet. Somit erlebten die Senioren beim Herbstfest „60+“ eine Reise in die Vergangenheit und bekamen das Gefühl, noch einmal ein paar Jahre jünger zu sein.
Mit diesen Erinnerungen im Kopf hielt es einige Besucher des Festes nicht lange auf ihrem Stuhl. Sollte doch draußen der windige, langsam immer kälter werdene Herbst die Blätter von den Bäumen holen, im Forum wurde eine heiße Sohle auf’s Parkett gelegt. Das Quintett „Fräulein J. & die Tournedos“ gab alles und riss mit bekannten Schlagern und Hits der 50er und 60er Jahre das Publikum mit. Stillsitzen konnte da so gut wie niemand. Das „Klassenziel: Gute Laune für alle!“ schien somit absolut erreicht.
Zur Eröffnung des Festes bedankte sich Ursula Annerfelt, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirats, für das zahlreiche Erscheinen und richtete auch einen Dank an die Band. Bürgermeister Lars Keitel wollte sich diese fröhliche Veranstaltung ebenfalls nicht entgehen lassen und begrüßte alle Anwesenden. Von der Bühne erklang: „Liebeskummer lohnt sich nicht my Darling, schade um die Tränen in der Nacht. Liebeskummer lohnt sich nicht my Darling, weil schon morgen Dein Herz darüber lacht“ von Siw Malmquist und den Leuten im Saal war deutlich anzumerken, dass sie diesen Hit aus dem Jahr 1964 kannten. Mehrere sangen textsicher mit, andere schnippten mit den Fingern im Takt oder wogen sich zur Melodie hin und her.
„Schuld war nur der Bossa Nova“
Keitel lobte die tolle Organisation des Seniorenbüros und des Seniorenbeirats. Insbesondere erwähnte er die Seniorenbeauftragte Ute Meyer, die einen großen Teil der Schlagerparty vorbereitet hatte.
Die Combo auf dem Podium spielte nun einen bekannten Klassiker nach dem anderen für die Senioren. Bei „Schuld war nur der Bossa Nova. Was kann ich dafür? Schuld war nur der Bossa Nova, bitte glaube mir!“ von Manuela wurde kräftig mitgewippt auf den Stühlen oder einige schunkelten gemeinsam mit ihrem Sitznachbarn. Es wurden viele Erinnerungen aus der Jugend geweckt, es wurde feste mitgeklatscht und so gut wie jedes Lied wurde direkt beim Anspielen von den meisten Gästen erkannt. Auf der Tanzfläche drehten sich derweil die Paare. Jutta Springwald (69), Übungsleiterin für Tanzen im TV Seulberg, meinte, das Fest sei eine gute Gelegenheit, sich mal zwei Stunden Pause vom Alltag zu nehmen. Sonst höre sie in ihrer Freizeit auch gerne Metal. „Und wer Latino-Rhythmen mag, der sollte beim Workshop des TV Seulberg am 31. Januar 2026 für Bachata teilnehmen“, lachte sie, aus der Drehung mit ihrem Partner, auf dem Tanzboden heraus.
Die Lieblingsband von Rosemarie Lubinsky aus Friedrichsdorf ist die „Müchner Freiheit“. Auch sie genieße das beschwingte Beisammensitzen und die gute Musik. Hinter ihr summte jemand bei der Erwähnung der „Münchner Freiheit“ sofort „Ohne Dich schlaf’ ich heut’ Nacht nicht ein, ohne Dich fahr’ ich heut’ Nacht nicht heim. Ohne Dich komm ich heut’ nicht zur Ruh’, das was ich will, bist Du.“.
In einer kurzen Pause, bot es sich an, sich einen leckeren Vesperteller zum Abendbrot zu holen. So gestärkt konnte es weitergehen im Programm, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Mitorganisiert wurde das Fest von Karin Neugebauer, Vorsitzende des Seniorenbeirats und Erika Kühlmeyer, Mitglied der Arbeitsgruppe. Das neue Konzept eines gemeinsamen musikalischen Nachmittags hatte 240 Senioren angelockt. Die neue Idee nahmen ebenso jüngere Senioren mit Begeisterung an.
Heitere Stimmung herrscht bei den Senioren, gespannt hören sie der Band zu und schwelgen in Erinnerungen.Foto: fis
Karin Neugebauer und ihrem Mann Hermann Holz ist deutlich anzusehen, wieviel Spaß ihnen das Tanzen macht.Foto: fis

