Friedrichsdorf (fw). Gerade dort, wo Dachüberstände Wetterschutz bieten und im nahem Umfeld Insekten schwirren, brüten Schwalben gerne. Kein Wunder, dass sie besonders gerne in den alten Ortskernen von Seulberg und Burgholzhausen ihre Nester bauen. Vor allem die Mehlschwalbe ist dort vertreten und fasziniert Anwohner und Passanten mit ihren Flugkünsten. Ab Mitte Mai beginnen die Vögel mit der Brut.
Darauf weist der Naturschutzbund (Nabu) Friedrichsdorf hin: „Die Bebrütung dauert zwei bis drei Wochen. Die meisten Jungen schlüpfen im Juni und werden etwa drei bis vier Wochen von ihren Eltern aufgezogen“, sagt Vorsitzender Klaus Peikert.
„Rauch- und Mehlschwalben sind geschützte Vogelarten“, ergänzt Hans-Jörg Sommer vom Nabu-Vorstand: „Ihre Nester darf man nur in Ausnahmefällen und mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde entfernen – etwa dann, wenn das Haus gedämmt werden muss.“ Aber nicht in der Brut- und Aufzuchtzeit. Das sollten Hausbesitzer wissen, um Strafen zu vermeiden. So drollig ihr Verhalten und imposant ihre Flugkünste – ihre Hinterlassenschaften sprenkeln Fassaden und Sonnenschirme. Hier hilft ein „Kotbrettchen“: Dabei handelt es sich um ein einfaches Brett, das während der Brutzeit etwa 40 bis 90 Zentimeter unter dem Nest angebracht wird. Eine Bauanleitung vom Nabu gibt es im Internet. Bei hohen Nestern kann man bei der örtlichen Feuerwehr um Unterstützung nachfragen.
Noch einen Hinweis auf einen nützlichen Aspekt: „Der Kot ist nährstoffreicher Dung – etwa für Stauden.“ Und Stauden locken wiederum Insekten an. Die brauchen die Altvögel für ihre Jungen. Fliegt ein Paar das Nest nach Anbringen des Bretts nicht mehr an, sollte es während der Brut wieder entfernt und erst nach dem Schlüpfen wieder angebracht werden. Häuser und Höfe, die Schwalben-Familien eine Herberge bieten, zeichnet der Nabu aus. Haushalte erhalten die Plakette „schwalbenfreundliches Haus“. Bewerber können sich per E-Mail an kontakt[at]nabu-friedrichsdorf[dot]de melden.