Ausgelassen feiern mit „Sellwicher Eulen“

Als ältere Damen verkleidet heizen die „Schleiereulen“ ihrem Publikum ordentlich ein und erhalten für ihre Anzüglichkeit mehrfach tosenden Applaus. Foto: hl

Von Helena Linsenmaier

Friedrichsdorf. Nach zwei Jahren sehnsuchtsvollen Wartens war es nun endlich wieder so weit: Vergangenes Wochenende konnte der Karnevalverein „Taunus-Eulen“ wieder die altbewährte Fremdensitzung in der Sporthalle Seulberg veranstalten. Ein Grund zum Feiern – entsprechend groß war auch der Andrang.

Helau! Die Eulen sind wieder da! Zur Fremdensitzung der „Taunus-Eulen“ am vergangenen Samstag war die Sporthalle in Seulberg mit kostümierten Gästen aller Altersstufen, die sich zum närrischen Treiben versammelt hatten, prall gefüllt. Bester Laune begrüßte die Vorsitzende des Vereins, Melanie Bingenheimer, ihre Gäste und leitete feierlich die Show ein. Traditionsgemäß waren die Garden der Schleiereulen und des Elferrats anwesend und verzauberten das Publikum mit ihren sportlichen Tänzen und funkelnden Kostümen. So auch Tanzmariechen Finja, die eine Solo-Einlage zum Besten gab und danach von Bürgermeister Lars Keitel abgelöst wurde. Nein, einen Solotanz des Stadtoberhaupts gab es leider nicht zu sehen, aber Keitel begrüßte das Publikum herzlich und rief zu närrischer Heiterkeit auf. Das war der Startschuss für das bunte Abendprogramm. Sowohl die kleinen als auch die großen Tänzerinnen der Garde führten ihr Können vor und begeisterten die Anwesenden mit Schautänzen. Ob an den Strand oder in die Schule, die Garden nahmen die Zuschauer mittels verschiedener Tanz-Themen mit auf eine unvergessliche Reise. Auch die „Schleiereulen“ demonstrierten ihr tänzerisches Geschick als ältere Damen, die vom Publikum lautstark angefeuert wurden. Das Männerballett schwang ebenfalls die behaarten, mal mehr mal weniger muskulösen Beine. Für weiteres Entertainment sorgte Travestiekünstlerin Gerda Ganz mit verzückender Stimme. Sie unterhielt das Publikum mit derben Späßchen und sang ihm bezaubernde Lieder.

Musikalisch talentiert beeindruckte die Gesangstruppe „Rotkehlchen“, die zu siebt einige Faschings-Klassiker zum Besten gab. Dabei wurde natürlich regelmäßig Äbbelwoi nachgeschenkt, um bei Kräften zu bleiben. Eigens für die Sitzung engagierte DJs verwandelten die Turnhalle mit bunten Lichteffekten sowie mitreißender Musik in einen Tanztempel, in dem ein fröhliches Miteinander und lustige Stimmung herrschte.

Die Ehrung der Beteiligten durfte natürlich nicht zu kurz kommen. Die Eulen verliehen ihren Ehrensenatoren und wichtigen Unterstützern einen dicken, fetten Eulen-Orden. Sie bedankten sich für das langjährige Engagement, da ihre Helfer immer für den Verein da gewesen seien, auch in der schwierigen Coronazeit.

Viel wurde über diese zwei Jahre Pause reflektiert, zum einen durch die Eulen, zum anderen auch durch die Büttenrede des Comedian-Duos Antonio und Max. Sie tauschten sich über die Problematik mit Frauen, Schule und dem Leben generell während Corona aus und riefen bei den Zuschauern viele Lacher hervor. Mit dem immer wieder laut intonierten Satz: „Wir rufen Helau und trinken Äbbelwoi“, wurde sonnenklar gemacht, dass an diesem Abend vor allem das sorgenfreie, frohe Feiern im Vordergrund stand.

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