Grundschüler werben für Frieden

Diese Friedenstauben haben Kinder der Hardtwaldschule gebastelt und wollen sie als Friedensappell in ihre Fenster zu Hause hängen. Foto: Krenski

Friedrichsdorf (fw). Mit Kindern über den Krieg reden. Das sei derzeit ein heißes Thema, bemerkt Pfarrer Thomas Krenski von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Seulberg, der an der Seulberger Hardtwaldschule in den Klassen 2 und 4 Religion unterrichtet. In der ersten Stunde nach der Fastnachtspause hat der Pfarrer in seiner zweiten Klasse den Schülern ein Forum gegeben, um über ihre Ängste zu sprechen. Es gehe ihm darum, die Kinder mit den Bildern, die sie kontrolliert oder unkontrolliert wahrnehmen, nicht allein zu lassen. Es sei unbedingt hilfreich, Ängste zu teilen und Bilder einzuordnen. Man dürfe aber durchaus auch vorgeschlagene Maßnahmen diskutieren und infrage stellen. So schlugen gleich mehrere Kinder vor, den Aggressor zu eliminieren. Andere wollten lieber darüber reden, wie man den Betroffenen helfen könne. Insbesondere den Kindern. Sie berichteten von konkreten Spenden, die sie über ihre Eltern auf den Weg gebracht hätten. Insbesondere von Spielzeugen, die sie den geflüchteten Kindern zur Verfügung gestellt hätten. „Immer wieder sind die Kinder auch auf alltägliche Konflikte auf dem Schulhof und in der Familie zu sprechen gekommen und fragten nach Konfliktlösungsstrategien“, erzählt Krenski. Eine Schülerin schlug vor, sich mit Worten auseinanderzusetzen. Eine andere sagte: „Wir können einfach helfen!“ Dann kam die Frage: „Können wir hier von der Schule aus denn auch etwas tun?“ Und in der Kirche sei doch auch Platz. „Möglicherweise sind die Kinder uns einen Schritt voraus“ meinte Krenski leise dazu. Die Schüler gestalteten im Anschluss an das Gespräch Friedenstauben, die sie zu Hause in ihr Fenster hängen wollten. Ein dringender Appell, von dem alle hoffen, dass er Gehör findet.



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