Pfarrer Dr. Thomas Krenski sagt beim Abschied leis’„Adieu“

Pfarrer Thomas Krenski verlässt Seulberg und geht nach Wiesbaden.Foto: privat

Friedrichsdorf (fw). Er wollte eigentlich noch zwei Jahre bleiben und sich dann in den Ruhestand verabschieden. Nun aber kam alles anders. Es bot sich für den 64-jährigen pro-movierten Theologen und seine Familie unerwartet die Möglichkeit, in Wiesbaden eine Wohnung zu beziehen, in der die Pfarrfamilie über seine Ruhestandsversetzung hinaus wird wohnen können. „Wir wollten eh nach Wiesbaden zurück. Wir sind Großstädter, lieben die quirlige Vielfalt, das gastronomische Angebot, das Mit- und Nebeneinander der Kulturen, die Kunst- und Museumslandschaft“ erklärt Krenski, „Nach für uns sehr glücklichen Jahren in Seulberg reizt uns die Landeshauptstadt, aus der wir vor 10 Jahren erst nach Frankfurt und dann für sechs Jahre in den Taunus aufgebrochen sind.“ Dankbar fügt er mit Blick auf Seulberg hinzu: „Wir durften dazugehören!“ Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen. Krenski schwärmt von einem überaus loyalen, kreativen und mutigen Kirchenvorstand: „Vieles ist hier möglich gewesen. Viel mehr als anderswo.“ Seine Leidenschaft galt den Konfirmanden, von denen er viel gelernt habe und mit denen er Jahr für Jahr nach Worms, Eisenach, Mühl-hausen, Zürich und Marburg gereist ist. Er bewundere ihre Kreativität, die in der Seulberger Kirche sichtbare Spuren hinterlassen habe. Die Bewohner des Sozialzentrums Haus Dammwald schätzten seine Predigten und seine Zugewandtheit. Krenski darf als Initiator innovativer Gottesdienstformen bezeichnet werden. Er initiierte eine ganze Palette von Gottesdienstformaten vom Evensong über die Mehrgenerationengottesdienste, die Schul- und Kitagottesdienste bis hin zu den beliebten Musikgottesdiensten. Seine Predigten kamen anspruchsvoll daher, trafen aber auch oft das Empfinden seiner Zuhörer. Einmal sogar das der Kühe, denen er im Stall des Bauernhofs Raab eindringlich und medienwirksam predigte. Nicht zur Freude aller nahm der streitbare und politisch engagierte Pfarrer immer wieder einmal Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Fragen.„Wir wollen keine Mitgliederkirche sein, sondern ‚Kirche mit allen und für alle‘“ lautete sein Credo. Immer an seiner Seite Küster Michael Greiner, dem er viel verdanke und den er sehr vermissen werde: „Der weltbeste Küster!“ Immer mit dabei: Kirchenvorsteher Jochen Kitz, der für das Veranstaltungsmanagment verantwortlich zeichnete.

Der Kirchenvorstand lädt herzlich zum Verabschiedungsgottesdienst am Sonntag, 29. Juni, um 10 Uhr in der evangelisch-lutherischen Kirche Seulberg. Im Anschluss an den Gottesdienst ist bei einem Imbiss Gelegenheit, sich von Pfarrer Dr. Krenski zu verabschieden. Zuvor aber wird der scheidende Pfarrer mit den Schützen und der Gemeinde den Pfingst- und Schützengottesdienst am Pfingstsonntag, 9. Juni, und die Konfirmation von 21 Jugendlichen am 22. Juni feiern. Er selbst, sagt der Pfarrer nachdenklich, nehme von Seulberg dort Abschied, wohin er sich 2019 als die Bewerbung um die Seulberger Pfarrstelle anstand, als allererstes begab. Er wird sich eine ruhige Stunde auf dem jüdischen Friedhof gönnen und die Jahre Revue passieren lassen.

Nach seinem Ausscheiden wird die Pfarrstelle ausgeschrieben. Bis zur Wiederbesetzung übernimmt Pfarrer Reiner Guist die seelsorgliche Betreuung des im Nachbarschaftsraum Friedrichsdorf eingerichteten Seelsorgebezirkes Süd (Seulberg & Römerhof).



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