Wiederholte Angriffe von brütenden Greifvögeln auf Waldbesucher*innen

Der Bussard kann eine Flügelspannweite von bis zu 1,20 Metern haben. Foto: Ullrich

Königstein/Oberems (kw) – In den letzten Wochen gingen beim Forstamt Königstein mehrere Meldungen über Angriffe von Greifvögeln auf Menschen ein. Mehrere Vorfälle dieser Art wurden aus dem Gemeindewald Glashütten gemeldet. Dort erfolgten wiederholt Attacken in Oberems oberhalb der Commerzbank.

Das aggressive Verhalten ist vor allem bei Bussarden zu beobachten. Hans-Jörg Sommer, Funktionsbeschäftiger Naturschutz, erklärt dazu, dass es besonders häufig in der Zeit auftritt, in der die Jungvögel das Nest bereits verlassen haben, aber noch von den Eltern versorgt werden. Diese verteidigen ihre Brut in unmittelbarer Nähe des Nestbereiches gegen mögliche Störenfriede und unterscheiden dabei nicht, ob sich Waldbesucher*innen dem Nest nähern oder tatsächliche Fressfeinde wie Fuchs und Marder.

Der Bussard fliegt den Menschen von hinten an und attackiert den Kopf beziehungsweise den Scheitel als höchsten Punkt. Die Vögel werten vor allem schnelle Bewegungen als Gefahr, weswegen häufig Attacken auf Jogger und Radfahrer erfolgen. Da ein Altvogel eine imposante Flügelspannweite von 120 cm besitzt, sind diese Angriffe durchaus beängstigend und können sehr selten durch den Einsatz von Krallen und Schnabel zu Kopfverletzungen führen. In diesem Fall sollte unbedingt der Hausarzt kontaktiert werden.

Das Verhalten der Vögel ist jedoch arttypisch und völlig normal. Sommer empfiehlt, die kritischen Bereiche in der Brutzeit weitestgehend zu meiden, um die Bussarde ungestört brüten zu lassen. Da diese Brutbereiche oft unbekannt sind und sich unbewusste Näherungen nicht verhindern lassen, gibt er den folgenden Tipp: „Wer einem Greifvogel zu nahekommt, sollte einen Regenschirm oder einen Stock zur Hand haben und diesen über den Kopf halten, da die Tiere immer den höchsten Punkt anfliegen.“



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