Von Bürgermeister Albrecht Kündiger ist wohl weniger bekannt, dass er sich mal in den Sattel eines Motorrades schwingt. Fahrrad, na klar, aber Motorrad? Nun, dass er Bikern auf dem Parkplatz der Firma Rothenberger in Fischbach bei einer Veranstaltung als Schirmherr gute Wünsche mit auf den Weg gab, hat einen guten Grund. Der Verein der Zweiradfreunde Main-Taunus hatte beim Motobikeday in der Stadthalle dazu aufgerufen, sich für ein kostenfreies Motorradtraining zu bewerben. Acht Bewerber wurden ausgelost. Zum Training kamen nur sechs, insofern schade, als dieser Unterricht Motorradlenker Training durch zertifizierte Sicherheitstrainer immerhin tausend Euro gekostet hat, verzichteten die beiden, die nicht kamen, darauf, das den Zweiradfreunden mitzuteilen, sodass keine Nachrücker benachrichtigt werden konnten.
Immerhin: Es ging hier an diesem Tag in Wind, Regen und beißender Kälte genau ausgewogen zu: Drei Damen, drei Herren. Wer nicht in wetterfesten Klamotten eingepackt war, kam schnell ins Frieren. Jedoch, und das war für Oliver Hopf, den Vorsiztenden der Zweiradfreunde wichtig: Je schlechter das Wetter mit Regen und Wind, desto besser eignet es sich für ein Sicherheitstraining.
„Bei schönem Wetter kann jeder fahren“, so Hopf. Doch es sei auch wichtig, dass man weiß, wie man sich als Motorradfahrer bei glatter Fahrbahn oder heftign Seitenwinden zu verhalten hat. „Wie halte ich dann mein Kiste im Gleichgewicht?“ Diese Frage könne man sich nicht oft genug stellen, auch nicht als „alter Hase“. Deshalb wäre es wohl auch nicht so falsch, wenn auch ältere Biker mal an einem Auffrischungskurs teilnähmen. Sicher, solche Kurse seien nicht unbedingt billig, aber es sei besser ein paar Stunden zu bezahlen, als durch Fahrfehler zu verunglücken.
Dem Kurs auf dem Parkplatz der Firma Rothenberger ging eine Stunde Theorie voraus. Als besonders positiv betrachteten es die Helfer, dass unter den Bikern an diesem Morgen ein paar Fahranfänger dabei waren, zwei sogar erst seit ein paar Wochen stolze Bike-Führerschein-Besitzer. So bekamen sie gleich eine Ahnung, wie es ist, wenn man beim Fahren unter Umständen mal auf einer Fußraste stehen muss, wie man reagiert, wenn plötzlich als „Hindernisse“ Fußgänger auftauchen und wie man sich in unübersichtlichen Kurven verhält, um richtig mit dem Wissen zu reagieren: Was kann deine Maschine, was kann sie nicht. Und vor allem: Nicht in Panik verfallen, ruhig bleiben. Auch dann nicht, wenn plötzliche Teile auf der Fahrbahn auftauchen, die von einem LKW gefallen sind.
Aufmerksamer Beobachter war auch Rothenberger-Vorstandsmitglied Dr. Friedrich Wenzel-Lux. Schließlich war es dem Haus Rothenberger zu verdanken, dass der Parkplatz den Bikern zur Verfügung gestellt wurde. Und Dr. Helmut Rothenberger ist bekannt dafür, dass er nicht nur Oldtimer-Autos schätzt, sondern auch gern mal mit einem Motorrad über Land fährt. Kein Wunder, dass es bei Rothenberger auch eine eigene Motorradgruppe gibt.
Das Bild oben. Albrecht Kündiger im Gespräch mit einer jungen Bikerin, dann folgen Trainingsbeispiele und zur Dreigruppe in der Mitte gehören von rechts Oliver Hopf, Dr. Friedrich Wenzel-Lux und Albrecht Kündiger.