„Und diese Kugel ist für dich, Mo Asumang.“ Mit dieser Morddrohung beginnt für Mo Asumang ihr persönlicher Kampf gegen Rassismus. Und mit diesem Satz beginnt auch der Vormittag an der Gesamtschule Fischbach Anfang Juli. Durch die finanzielle Unterstützung der Bürgerstiftung Kelkheim war es möglich, dass Mo Asumang speziell für diesen Vortrag aus Berlin nach Kelkheim kam.
Die Moderatorin, Regisseurin und Autorin Mo Asumang war in der Gesamtschule Fischbach zu Gast, um mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 8-10 über ein Thema zu sprechen, das wie vielleicht kein anderes in den vergangenen Monaten an Relevanz und Brisanz gewonnen hat.
Zunächst las Mo Asumang aus ihrem kürzlich erschienen Buch „Mo und die Arier“, ehe sie ihren preisgekrönten Dokumentarfilm „Die Arier“ vorstellte. In dieser Reportage machte sie sich auf die Suche nach den „echten Ariern“ und traf sich mit Anhängern und Mitgliedern rechter Gruppierungen.
„Hatten Sie Angst, als Sie sich allein mit den Leuten vom Klu-Klux-Klan getroffen haben?“, fragte eine Schülerin im Anschluss an den Film. „Beängstigend war es schon“, antwortete Mo, „wir haben uns mit den beiden gegen Mitternacht am Waldrand getroffen. Rundherum war nichts außer tiefem Wald. Und auf der Ladefläche des Pick-ups lagen zwei Gewehre, die sie jederzeit hätten greifen können.“ Stille.
Beeindruckt hört das junge Publikum den Episoden zu, die Mo Asumang berichtet. Dass sie als Studentin nachts Taxi fuhr und eines abends von einem Fahrgast fast bewusstlos geprügelt wurde. Oder, dass sie sich schön öfters die Frage gefallen lassen musste: „Wo kommst du eigentlich her?“ Nebenbei, sie kommt aus Kassel. „Aber das wollen die Leute, die das fragen, oft gar nicht hören. Sie wollen wissen, weshalb ich eine braune Haut habe. Aber dennoch kann jeder etwas gegen Rassismus tun. Am besten durch persönlichen Kontakt, nicht durch Diskriminierung“, bilanziert die Autorin.