Auch in Kelkheim hat die Europawahl einige Spuren hinterlassen, von manchen erfreut zur Kenntnis genommen, andere waren von dem Ergebnis enttäuscht. Im Blickpunkt vor allem zwei Parteien: Die AfD (Alternative für Deutschland) und die FDP. Die AfD kam von Null auf 1.346 Stimmen (12,9 Prozent), ließ die Grünen mit 1.283 Wählern (12,3 Prozent) knapp hinter sich, die FDP bekam nur 779 Stimmen oder 7,5 Prozent. Für die CDU blieben als unangefochten stärkste Partei 3.776 Wähler (36,2 Prozent) , für die SPD auf Platz Zwei 2.350 positiv angekreuzte Stimmzettel.
Im Vergleich zur letzten Wahl büßte die FDP in Kelkheim damit 10,2 Prozent ein, ein Absturz wie im ganzen Land, nur nicht ganz so schlimm, bitter genug. Für die CDU ergibt sich ein Minus von rund acht Prozent, die SPD dagegen gewinnt acht Prozent hinzu. Bei den Grünen hat sich nicht viel geändert, sie verloren nur rund zwei Prozent.
Wo die AfD sich die Stimmen holte? Nun, FDP, aber auch CDU ließen massiv Federn. Die SPD dürfte einige Stimmen mit Hilfe ihres Europa-Kandidaten Martin Schulz eingefahren haben, oder von wem auch immer. Für die AfD, die auch im Kreis gegenüber anderen Teilen der Republik deutlich gewann, sprach eine überörtliche Zeitung eher spöttisch von Wählern, die Angst um ihr Geld haben und deshalb AfD wählten.
Die höchsten Stimmanteile für die AfD kamen in Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain mit zwischen 14,2 bis 15,3 Prozent im Kindergarten Sancta Maria (Ruppertshain) zusammen. Im Kultur- und Bürgertreff (Kulturbahnhof Münster) kam die AfD nur auf 9,3 Prozent, in allen anderen Wahllokalen pendelte sie um die zehn Prozent.
Die FDP erreichte in den Sindlinger Wiesen 3,4 Prozent der Stimmen. Das beste Ergebnis gab es für die Freien Demokraten im Vereinshaus Hornau (Raum Altkönig) mit 10,8 Prozent, gefolgt von Eppenhain mit 9,2 Prozent. Die Ergebnisse sonst zwischen 5,6 und acht Prozent.
Die Ergebnisse der CDU liegen zwischen 31,7 Prozent im Gesundheitszentrum und 39 Prozent im Raum Altkönig des Vereinshauses Hornau und 38 Prozent im Nebenraum Feldberg. In Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain gab es Ergebnisse um die 36 Prozent. Vierzig Prozent erreichte die CDU nirgends, noch nicht einmal bei der Briefwahl, die sonst immer als Domäne der Christdemokraten gilt. Hier waren es 39,5 Prozent.
Jetzt die Sozialdemokraten. Fast 30 Prozent (29,2 Prozent) erreichten sie im Gesundheitszentrum. Mit 22 und 22,6 Prozent musste sie sich in der Eichendorff-Schule und im Kindergarten Arche Noah zufriedengeben. Nur 18,1 Prozent wurden es im Vereinshaus Hornau (Raum Altkönig) und 17,8 Prozent in der Turnhalle Eppenhain. Die übrigen Zahlen pendelten so um die 22 bis 25 Prozent.
Die Grünen mit 12,3 Prozent, die von der AfD auf den vierten Platz unter den Großen verwiesen wurden, holten in der Eichendorff-Schule 18,9 Prozent, nur 9,3 Prozent waren es im Kindergarten Sancta Maria in Ruppertshain, 10,5 Prozent in Eppenhain, 11,5 Prozent im Bürgerhaus Fischbach, aber 14,4 Prozent in der Pestalozzi-Schule wie im Kulturbahnhof Münster. Also alles in allem eine breite Spannweite.
Jetzt die Briefwahl. Hier mussten 2.778 gültige Wahlzettel ausgewertet werden. Mit 974 Stimmen kam die CDU auf 35,06 Prozent, gefolgt von der SPD mit 496 Stimmen (17,9 Prozent) und der AfD mit 366 Wählern, gleich 13,17 Prozent. Die Grünen holten 238 Stimmen (8,56 Prozent) und die FDP kam bei der Briefwahl auf 218 Wähler (7,84 Prozent).