FDP: Unter den ersten acht vier Frauen Johannes Baron: Flüchtlinge

Mit einer Frauenquote von fünfzig Prozent unter den ersten acht Kandidaten für die Kommunalwahl geht die Kelkheimer FDP in den Wahlkampf. In einer Mitgliederversammlung wurden diese Kandidaten, und auch die dann auf der Liste folgenden weiteren Bewerber, festgelegt. Die Zustimmung erfolgte in allen Fällen so gut wie einstimmig.

Angeführt wird die Liste von Patrick Falk, gefolgt von Michael Trawitzki. Als erste Dame folgt auf Platz 3 Birgit Gröger, der Heinz Kunz und Thorsten Sonnentag folgen. Die restlichen drei Plätze im Reigen der ersten acht sind mit Jaqueline Klug, Birgit Uhle und Dr. Helga Scheer besetzt. Außerdem befinden sich unter den ersten zehn Dr. Dieter Bormann und Magistratsmitglied Herbert Seidler. Und hier die übrigen FDP-Kandidaten der Liste: William McCreight, Thomas Scheer, Ramin Peymani, Günter Horn, Peter Schreiber, Lutz-Hendrik Groot-Bramel, Dr. Björn Peters, Frank Gröger, Hans-Jürgen Adrian, Bjarfne Hücker und Wolfgang Knoll.

Stadtverbands-Vorsitzender Ramin Peymani erinnerte an ein „bewegtes Jahr“, dass die FDP hinter sich habe, sie habe sich Freiraum schaffen können, nicht zuletzt durch den Bürgermeister-Kandidaten (Patrick Falk), ohne dessen Kandidatur es einen Bürgermeister Kündiger nicht geben würde, weil er damit eine Stichwahl erzwang. Die FDP, die neue Gesichter erhalten habe und „jünger sowie moderner geworden sei, könne nun nach der Kommunalwahl in Ruhe überlegen, mit wem man in Zukunft zusammenarbeiten werde.

Peymani selbst hat auf eine Kandidatur auf einem der vorderen Plätze verzichtet, weil er sich auf den Kreistag konzentrieren möchte. Hier wurde er auf Platz 3 gewählt.

Es gebe neue Felder in der Kommunalpolitik, die jetzt wahrgenommen werden könnten.

Wahlleiter an diesem Abend wurde Zweiter Kreisbeigeordneter Johannes Baron, der die Gelegenheit nutzte, den Mitgliedern der FDP Informationen über seine Arbeit und die allgemeine Flüchtlings-Situation zukommen zu lassen.

Deutlich wurde erkennbar, dass er sich seine Aufgaben als Zweiter Kreisbeigeordneter zunächst anderes vorgestellt hatte. Für ihn ist das keine 42-Stunden-Woche mehr. Sowohl er und die Mitarbeiter des Kreises wurden von den Ereignissen „überrollt“, arbeiten am Limit.

Die wichtigste Aufgabe: Die Schaffung von Wohnraum. Das werde zu einem ganz großen Problem, wenn Flüchtlinge nach der Genehmigung ihre Asylantrages aus Sammelunterkünften ausziehen müssen und eine Wohnung suchen. Kommen dann noch Familiennachzügler werde die Situation noch verschärft. Er warnte davor, dass es dann Obdachlose geben könne, die keine Wohnung finden.

Von den jungen Menschen, so Baron, würden sich wohl rund fünf Prozent ohne große Schwierigkeiten in die Arbeitswelt integrieren lassen. Aber wir sollen uns darüber klar sein, dass es nicht nur die gut ausgebildeten Flüchtlinge sind, die kommen, sondern eben viele, die noch nicht einmal Englisch sprechen, noch weniger Deutsch, die Sprache und sogar lateinische Buchstaben lernen müssten.

Baron, der auch davon sprach, dass dieses Land durchaus die Flüchtlinge brauche, bat dringend: „Kümmert Euch um Wohnraum, Wohnraum, Wohnraum. Sonst bekommen wir Probleme.“

Darüber hinaus die große Frage: Wie gehen wir damit um, dass keiner in Deutschland zum Recht auf Asyl gefragt wurde. Baron sprach davon, dass monatlich 30.000 Flüchtlinge in Deutschland erwartet werden könnten, insgesamt seien wohl 1,5 bis zwei Millionen Menschen aus anderen Ländern zu erwarten.

Blickt man auf die Fernsehbilder, dann wird sich der Strom über die Grenzen auch nicht verhindern lassen. Auch nicht mit „aufgepflanzten Bajonett“, wie es ein Bundespolitiker formulierte.

Über Belegungen in Kelkheim sagte Baron nichts.

Die Kreisliste der FDP wird angeführt von Bettina Stark-Watzinger (Bad Soden) und Dirk Westedt (Hochheim, Bürgermeister, früher Erster Stadtrat in Kelkheim). Dann folgt, wie gesagt, Ramin Peymani.



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