Eines Gagern „Sehnsucht nach Hornau“

Zugegen der Vorstand der Bürger für Hornau, der Vorsitzende des Museumsvereins Kelkheim und sein Vorgänger, Hornauer Bürger und vor allen drei Sponsoren, denen es mit zu verdanken ist, dass es heute den Gagern-Rundweg gibt – als deutlich sichtbare Erinnerung an die erste Deutsche Nationalversammlung 1848 in der Frankfurter Paulskirche, aber mehr noch: Hier wird auf 21 Tafeln die Erinnerung an die Familie von Gagern wach – Heinrich von Gagern war der erste Präsident der Deutschen Nationalversammlung. Und Bürgermeister Albrecht Kündiger bei der Einweihung der letzten Tafel, die dem General Friedrich von Gagern gewidmet ist: Ein Hinweis, wie wichtig Geschichte ist. Kündigers Worte zur Einweihung dieser Tafel wirkten besonders herzlich: Er wohnt in Hornau und sprach augenzwinkernd vom schönsten Stadtteil Kelkheims.

Es gab einen kurzen Abriss über die Entstehung der Gagernanlage wie auch des Rundwegs und die Erwähnung der Sponsoren, zu denen Dr. Hildegard Boncszkowitz, Evis Scheiber und Christa Wittekind (auf dem Bild von rechts nach links) gehören, sowie verschiedene Firmen, so- dass für das Projekt 47.000 Euro zusammenkamen. Die wissenschaftlichen Grundlagen wurden von Stadtarchivar Dietrich Kleipa, von Monika Öchsner und Susanne Michelski unter der Projektleitung von Dr. Beate Matuschek erarbeitet.

Erinnert wurde auch daran, dass die Initiative für die Einrichtung einer Gagernanlage von Christa Wittekind ausging, die mit Beharrlichkeit und viel Überzeugungsarbeit sowohl auf der politischen Ebene wie auch privat auf die Bedeutung der Freiherr von Gagern für Hornau warb.

Für Dietrich Kleipa (Bild oben neben Beate Matuschek) ergab sich so auch noch einmal die Gelegenheit, dass er nicht nur über den General Friedrich von Gagern, ältester Sohn von Hans Christoph von Gagern, berichten konnte, sondern auch über die Erlebnisse seines Dieners Matthias Steyer aus Hornau.

Denn der General, in holländischen Diensten, hatte Matthias Steyer aus dem Heimatort mit nach Java genommen. Der wiederum scheint sich dort in den tropischen Gefilden gelangweilt zu haben, denn Friedrich von Gagern beklagte sich, dass er die Gesellschaft unterer Soldatenränge suchte und wohl auch dem Alkohol zusprach. Von ihm gibt es keine weiteren Zeugnisse. Er starb auf der Heimfahrt auf einem der damaligen Segelschiffe.

Der General, der wohl auch immer Heimweh hatte, kam heim mit einer Fülle von Andenken an seine Zeit in Holländisch Indien. Unter anderem brachte er einen Büffelkopf mit, dem ihm einer der Stammesfürsten auf Java schenkte. Als der Kopf, angebracht auf einer Holzplatte mit einem Tigerkopf auf einem Hornauer Speicher auftauchte, gab es die Idee, das Souvenir an der Stirnseite des Gagernhauses aufzuhängen. Büffelkopf und die Tafel sind durch „Blickkontakt“ miteinander verbunden.

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