Der Hessenmeister kommt aus Münster

„Ein unglaublicher Tag mit allem, was der Handball zu bieten hat“, formulierte Daniel Will. Münster ist zum zweiten Mal nach 2014/15 (seit Einführung der dreiteiligen Oberliga) Hessenmeister der männlichen C-Jugend. In den Spielen um die Hessenmeisterschaft gewannen die Jungen der TSG gegen die HSG Hanau - Vertreter Süd - 29:17 (15:10) und gegen die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen - Vertreter Nord - 13:10 (8:5).

Melsungen dominierte die erste Partie und gewann erwartet und verdient mit 31:21 (14:10). Somit war klar, dass die Trainer Bastian Dobhans Mannschaft das erste Spiel gegen die HSG Hanau gewinnen musste, um im letzten Spiel gegen die mJSG aus Nordhessen, ein Endspiel zu erleben.

Münster startete mit einer 3:0 Führung. Man merkte, dass die TSG-Spieler gut auf den Gegner eingestellt waren und profitierten, aus einer guten Deckung heraus, mit einfachen Toren. Durch die Tore von Björn Heller und Julius Krämer setzte sich Münster in der Folge ab (10:7) und übernahm das Zepter vollständig. Zudem zeichnete sich in dieser Phase der überragende Julius Günthör im Tor durch etliche Paraden aus.

Nach der Pause verkürzte die HSG noch einmalig auf 15:11. Mit sechs Toren in Folge angeführt vom starken Tom Gerntke erhöhte Münster auf 21:11.

Nachdem „die Pflicht erfüllt“ war, stand das Endspiel der beiden Haupt-Mannschaften an. Auf der einen Seite die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen, die über viele sehr starke Individualisten verfügt und mit viel Power und Kraft agiert. Auf der anderen Seite die TSG Münster, die mannschaftlich geschlossen auftritt und taktisch extrem diszipliniert ist.

Die TSG ging wie schon gegen Hanau mit 3:0 in Front. Erneut agierte die 3:2:1-Deckung gewohnt läuferisch stark, gewann ihre Zweikämpfe und Julius Günthör hielt, was zu halten war. Diesmal jedoch ließ sich die TSG nicht einholen und verteidigte den Vorsprung (5:2, 6:3, 7:4). Die starke Melsunger erste Welle brachte die „Roten“ erneut auf ein Tor heran 12:11. Zwei Mal Julius Krämer aus dem Rückraum stellte das Halbzeitergebnis bei 14:11, aus Sicht der TSG, ein.

Im zweiten Durchgang war es wieder die TSG, die besser startete und baute beim 15:11, 17:13, 18:14 und 21:17 mehrmals die Führung sogar auf vier Tore aus. Begleitet von vielen strittigen Zeitstrafen gegen die TSG Münster, erhöhte der Bundesliganachwuchs die Schlagzahl und konnte mit fünf Toren in Folge die erste Führung beim 21:22 verbuchen. Die Mannschaft faszinierte die Welzbachhalle, als in Unterzahl und drohendem passivem Spiel ein Kempa erfolgreich abgeschlossen wurde. Mehr und mehr rückten leider die beiden Unparteiischen in den Vordergrund. So spielte Münster die letzten zwölf Minuten fast ausschließlich in Unterzahl. Als sich in Minute 48:15, beim Stand von 26:25, Björn Heller bei einem nicht geahndeten Stürmerfoul am Knie verletzte, nicht mehr eingesetzt werden konnte und beide Unparteiischen auf Freiwurf Melsungen entschieden, kippte das Spiel zu Gunsten der Nordhessen.

Im gleichen Angriff erzielte der 1. Liga-Nachwuchs den Ausgleich und Julius Krämer wurde zusätzlich, erneut zum Entsetzen der TSG-Anhänger, des Feldes verwiesen. Aus der neu formierten Aufstellung in Unterzahl kam Münster in der Folge nicht mehr zum Torerfolg und die roten Hemden konnten mit ihrem letzten Angriff eine halbe Minute vor Schluss mit 26:27 in Front ziehen.

Allerdings: Das Spiel wurde nach Schiedsrichter-Fehlentscheidungen neu angesetzt und mit verkürzter Spielzeit von 2x10 min nach dem Finale der wJC ausgespielt.

Die Blau-Weißen gingen wieder in Front. Stetig setzte Münster ein Tor vor. Auch als in Durchgang zwei erneut zwei fällige zwei Minuten Strafen gegen Münster verhängt wurden, zeigte die TSG ihre spielerische Klasse, die im Endeffekt effektiver war, als die körperliche Dominanz von Melsungen (8:7,9:8,10:9). Beim Stand von 12:10 (18:30min) war es der überragende Julius Günthör, der mit seiner Parade gegen den nordhessischen Rechtsaußen den Sieg „eintütete.“ Moritz Prause erhöhte mit dem letzten Tor des Tages auf 13:10.

HSG Hanau – es spielten: Jamie Arnold, Julius Günthör (beide Tor), Filip Brühl (5), Amer Dzamovic (1), Tom Gerntke (4), Tim Grams (1), Björn Heller (5/1), Julius Krämer (4), Laurits Liebeck, Joshua Löw (3), Moritz Prause (2), Felix Schäfer (3), Julien Sorhagen, Christian Suck (1).

mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen (1) – es spielten: Jamie Arnold, Julius Günthör (beide Tor), Filip Brühl (1), Amer Dzamovic, Tom Gerntke (3), Tim Grams, Björn Heller (7/1), Julius Krämer (5), Laurits Liebeck, Joshua Löw (3), Moritz Prause (2), Felix Schäfer (5), Julien Sorhagen, Christian Suck.

mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen (2) – es spielten: Jamie Arnold, Julius Günthör (beide Tor), Filip Brühl, Amer Dzamovic, Tom Gerntke (1), Tim Grams, Björn Heller (7/1), Julius Krämer, Laurits Liebeck, Joshua Löw, Moritz Prause (1), Felix Schäfer (2), Julien Sorhagen, Christian Suck (2).



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