Möbelstadt Kelkheim? Nun, die Diskussion ist noch nicht beendet, zumal sie auch durch den Vorsitzenden der VKS, Rainer Brestel, beim Neujahrsempfang neu angestoßen wurde. Jedoch, fast ist man geneigt, der Stadt einen neuen Namen zu geben. Stadt der Autoren.
Denn mit Vergnügen können wir über ein neues Buch berichten, das von einer Kelkheimerin geschrieben wurde. Kein Roman, sondern ein Gedichtbändchen mit dem Titel „Mein Blick aufs Leben“. Und die Autorin ist Su-Marie v. Kensey. Sie schrieb Lyrik, an der man nicht lange herumrätseln muss, die man von der ersten bis zur letzten Zeile versteht – und auch oft Gelegenheit hat, darüber zu lächeln oder gar über Hintergründiges nachzudenken.
Wie das um die Kelkheimer Autoren bestellt ist, zeigte sich ja auch, als „Kelkheim schreibt ein Buch“ vorgestellt wurde. Uta Franck, Paul Pfeffer, Gila Gordon, Olaf Jahnke, Dietrich Kleipa, Beate Caglar, Dieter Wunderlich, Günther Pelshenke, Ramin Peymani, Thomas Berger – und natürlich auch Nele Neuhaus, die ja auch zu den Kelkheimer Autoren zählt, auch wenn sie in der Nachbarschaft wohnt, sowie andere Kelkheimer, die in den letzten Jahrzehnten das ein oder andere Bändchen schrieben.
Su-Marie v. Kinsey schrieb Gedichte, die eigentlich schon keine Gedichte mehr sind, sondern Kurzgeschichten in Versform, die das Leben voller Leid und Freude widerspiegeln, das Leben der Verwandtschaft, das der Freunde, der Bekannten und vielleicht auch der Nachbarn.
Und, auch das verblüfft wohl etwas: Die Autorin arbeitete jahrzehntelang in verantwortlicher Position in einer Großbank ging mit der „trockenen Materie Geld“ um.
Zuweilen hat man den Eindruck, dass sie über dies und jenes spottet, sich auch Gedanken macht über Entwicklungen, die nicht jedermanns Geschmack sind, die aber auch vieles aufgreift, was die Jugend heute bewegt, in Worten und Ansichten.
Wie gesagt, Kurzgeschichten in Lyrik-Form, selten länger als eine Buchseite lang. Auch die Geschichten aus der eigenen Jugend, die Erinnerungen an Liebeleien, an Reisen, an gutes Essen, das wohl auch in der Verwandtschaft oder bei Freunden und Bekannten eine Rolle spielt, mit einem zwinkernden Auge aufgeschrieben, oder „Endlich 18“ in köstlicher Vermischung in Deutsch und Englisch. (Mit Youtube, WhatsApp and Google).
Na klar, Puristen der Lyrik werden vielleicht die Nase rümpfen, aber, die Gedichte als Lesung in einer Kelkheimer Buchhandlung – der Autorin ist manches Lächeln und Beifall der Zuhörer sicher.