Sakvador Dali, das ist doch der Künstler mit dem Schnurrbart mit den beiden rechts und links hochragenden spitzen Enden. Und es ist doch der Maler, der mit surrealistischen Themen berühmt wurde, zerfließenden Uhren, Körper mit Schubladen, die surrealen Traumwelten. Spricht man von einem Star der Malerei, dann gehört auch Dali dazu, als Maler und sicherlich auch als Selbstdarsteller. Und nun hat er auch den Weg in das Kelkheimer Museum gefunden mit 110 Meistergrafiken, zusammengefasst unter dem Titel „Facetten des Surrealismus“. Diese Ausstellung ist eine Fortführung der „Facettenreihe“ im Kelkheimer Museum, die 2019 mit den „Facetten der Romantik“, 2012 mit den „Facetten des Realismus“, ein Jahr später mit Grafiken von Käthe Kollwitz fortgeführt wurden, dann die „Karolinger Ausstellung“ und nun „Facetten des Surrealismus“, die der Kelkheimer Museumsverein jetzt für die Zeit bis zum 25. Juni nach Kelkheim geholt hat.
Scharnier war Dr. Beate Matuschek, die den Kontakt zum Leihgeber Dr. Michael Imhof aus Fulda ausbaute, sodass Kelkheim nun zu dieser Dali-Ausstellung kam.
Zu sehen sind Meistergraphiken zu Dantes „Die Göttliche Komödie“ (1265-1321).
Nicht schlecht beraten ist man, wenn man vor einem Besuch der Ausstellung per Google einen Blick auf Dalis Arbeiten wirft, sich aber vor allem mit der „Göttlichen Komödie“ vertraut macht, um zu verstehen, um was es hier eigentlich geht (etwas flapsig ausgedrückt).
Zitiert aus dem Pressetext: „Dante beschreibt in 99 Versen (Canti) eine imaginäre Reise in die Hölle (Inferno), das Fegefeuer/den Läuterungsberg (Purgatorio) und am Ende ins Paradies (Paradiso). Er wird von dem römischen Dichter Vergil und Beatrice, seiner Jugendliebe begleitet.“
Diese imaginäre Reise erleben die Besucher bei einem Rundgang durch das Museum mit Hilfe der 110 ausgestellten Grafiken. Absolut wichtig dabei sind die Bildbeschriftungen, die Marianne Bopp entwarf. Eine Fleißarbeit, Dank der die Texte für alle verständlich dargereicht werden. Man muss sich allerdings die Zeit zum Lesen nehmen.
Dr. Imhof machte bei einem Presserundgang mit den Arbeiten vertraut, erläuterte auch von Dali angewandte Drucktechniken an Bildern, die auf dem Foto links hinter dem Bürgermeister zu sehen sind. Fünfzig Druckvorgänge für ein Bild, der wohl aufwändigste Buchdruck aller Zeiten, wie Verleger und Kunstsammler Imhof meinte.
Bilder „voller Schubladen“, die sich dem Betrachter erst bei näherem Hinsehen öffnen, wie zum Beispiel bei der Betrachtung des „Schlussbildes“ der „gefallene Engel“, auf dem man in der Mitte, im Herzen des Engels, den geläuterten Dante sieht. (Das Bild ganz oben).
Natürlich kam die Rede auch auf die Zukunft, also auf das neue Museum. Der Bürgermeister mochte sich da nicht auf konkrete Zusagen festlegen, weil erst einmal das Gutachten des Architekten abgewartet werden muss. Natürlich die bange Frage aller: Langt der für den Umbau vorgesehene Betrag von über 800.000 Euro.
Mehr als ein Lächeln zauberte der Bürgermeister auf die Gesichter der Gäste, als er meinte, so anheimelnd und kuschelig wie jetzt bei dieser Vernissage, bei der sich die Besucher auf dem jetzigen engen Museumsraum drängten, werde es in der Feldbergstraße nicht werden, dafür sei aber mehr Platz für Ausstellungen, für große Ausstellungen in der Zukunft vorhanden.
Jedenfalls machte Kündiger deutlich, was hier Leihgeber, der Museumsvereins mit Moog, die Kulturreferentin der Stadt mit ihrem Mitarbeitern“auf die Beine gestellt hat“. Eine Ausstellung, die sicherlich ein Echo auch von auswärts erwarten lässt.
Zu dieser Ausstellung gibt es noch eine Reihe Nebenveranstaltungen.
So gibt es Führungen mit Marianne Bopp am 5. Mai um 17 Uhr, am 28. Mai um 15.30 Uhr und am 9. Juni um 17 Uhr. Darüber hinaus gibt es Führungen für Gruppen außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Ein Anruf im Kulturreferat der Stadt (06195-850/851) und E-Mail kultur@kelkheim ebnet die Wege. (Einritt fünf Euro).
Dann gibt es am 19. Mai (Freitag) um 19 Uhr einen Vortrag von Wilma Estelmann, Präsidentin der Wiesbadener Dante-Gesellschaft. Der Titel: „Dantes Göttliche Komödie„ – Erbe der Weltliteratur. Hier kostet der Eintritt sieben Euro.